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# taz.de -- Lashana Lynch könnte 007 werden: Bekommt sie die Lizenz zum Töten?
> Schauspielerin Lashana Lynch erschafft oft neue Frauenfiguren. Bald
> könnte sie auch den abgehalfterten Helden 007 auf Vorderfrau bringt.​
Bild: Hat es eigentlich nicht nötig, die achte recycelte Agentenheldenversion …
Egal, ob sie nun wirklich die neue James Bond ist: Lashana Lynch muss nicht
die achte recycelte Version des Agentenhelden werden, um sich als
Schauspielerin einen Namen zu machen. Und doch ist spannend, was ein
britisches Klatschblatt da behauptet erfahren zu haben. Dass nämlich die
31-jährige Britin im kommenden James-Bond-Film die Agentennummer 007 tragen
wird.
[1][Die Daily Mail ] berichtet unter Berufung auf einen Insider, dass Lynch
in einer Szene zu sehen sein wird, in der M, die Leiterin des
Geheimdienstes MI6, nach 007 ruft, woraufhin Lynchs Figur den Raum betritt.
Alles Weitere muss man entzwirbeln: Wird James Bond also eine Frau sein?
Folgt James Bond jetzt dem Muster von dem „Doktor“, einem anderen sich ewig
reinkarnierenden britischen Actionhelden, der gegenwärtig zum ersten Mal
von einer Frau verkörpert wird? Nun ja.
Dass Lashana Lynch Anfang April 2020 im neuen Bond zu sehen sein wird, war
schon bekannt, ein entsprechender Teaser kam schon Ende Juni heraus. Da
wurde noch spekuliert, dass Lynch das „Bond Girl“ sein könnte, jenes
hoffentlich langsam mal überholte Rollenkonzept, ohne das bisher kein Bond
so richtig auskam.
## Freie Agentennummer
Die neue Bond ist sie damit aber nicht. Denn Bond ist immer noch Bond –
gespielt von Daniel Craig, der sich erst fürchterlich geziert hat, die
Rolle überhaupt noch einmal anzunehmen, und dann doch schließlich
einknickte. Aber da James Bond sich im Ruhestand befindet, ist seine
Agentennummer frei geworden – die 007. Und die bekommt, sofern die Daily
Mail nicht einem Schwätzer oder einem PR-Stunt aufgesessen ist, Lashana
Lynchs Figur.
Das macht sie aber nicht automatisch zur neuen Bond und auch nicht
unbedingt zur Protagonistin des Films, der gegenwärtig gedreht wird und bei
dem der US-Amerikaner Cary Fukunaga Regie führt. Es ist immer noch möglich,
dass hier öffentlichkeitswirksam all denjenigen Fans ein Knöchlein
zugeworfen wird, die sich mehr Frauen of Color als Actionheldinnen
wünschen. Am Ende könnte die große Enttäuschung kommen, wenn die Handlung
doch von Pensionär James Bond gerockt wird und die von Lynch gespielte 007
ein Sidekick bleibt. Oder, noch schlimmer: letztlich doch wieder ein
Bond-Girl wird.
Für Lynch dürfte das weniger dramatisch sein, sie ist so schon gut im
Geschäft. 2014, mit Mitte zwanzig, war sie bereits an der Seite der
inzwischen oscarprämierten Olivia Colman in der [2][BBC-Serie „The 7.39“]
zu sehen. Und Anfang dieses Jahres spielte Lynch Maria Rambeau, die beste
Freundin von „Captain Marvel“ aus dem Marvel-Universum – der
erfolgreichsten Kinofilmreihe aller Zeiten.
Die Figur Maria Rambeau wurde für den Film gleich aus mehreren Figuren der
Comicvorlage zusammengebaut. Ziel: eine ganz neue Frauenfigur erschaffen.
Und das ist ja ohnehin fortschrittlicher als jede weibliche Neuauflage
eines abgehalfterten Helden à la 007.
15 Jul 2019
## LINKS
[1] https://www.dailymail.co.uk/news/article-7244671/Thought-007-never-woman-bl…
[2] https://www.youtube.com/watch?v=ZYUmgBEA8XU
## AUTOREN
Peter Weissenburger
## TAGS
007
Großbritannien
James Bond
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Julia Klöckner
künstliche Intelligenz
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