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# taz.de -- Baggern am Hambacher Forst: NRW hält Wald für sicher
> Solange die Bagger mindestens 50 Meter Abstand zum Hambacher Forst
> halten, sieht die Landesregierung kein Problem. Die Grünen protestieren.
Bild: Hat den Hambacher Wald fast erreicht: Der erste Bagger im Tagebau
Dass sich der oberste Bagger des Braunkohletagebaus Hambach dem umkämpften
Hambacher Wald inzwischen auf 50 Meter genährt hat ([1][taz berichtete]),
ist nach Ansicht des nordrheinwestfälischen Wirtschaftsministers Andreas
Pinkwart (FDP) kein Problem. Die Wasserversorgung der Wurzeln werde „durch
die aktuelle Abraumgewinnung auf der ersten Sohle nicht beeinträchtigt“,
schreibt der Minister in der Antwort auf eine Kleine Anfrage der Grünen,
die der taz vorliegt.
Erst wenn die Abbruchkante auf „weniger als 50 Meter“ an die ersten Bäume
herangerückt sei, sei „eine gutachterliche Bewertung erforderlich, ob eine
Beeinträchtigung der Wasserversorgung eintreten könnte“, schreibt Pinkwart
unter Verweis auf eine Stellungnahme des Geologischen Dienstes des Landes
(hier als [2][PDF]) und teilt mit, dass RWE sich daran halten wolle.
In dieser Stellungnahme ist von einer gutachterlichen Bewertung allerdings
nicht die Rede. Empfohlen wird dort „grundsätzlich ein Abstand von ca. 50
m“. Daneben verweist der Minister auf ein vom Tagebau-Betreiber RWE in
Auftrag gegebenes Gutachten, wonach der Tagebau „keine relevanten
Beeinträchtigungen“ für den Wald bedeute.
Die Grünen kritisieren das Vorgehen der Landesregierung. „Der
Ministerpräsident verlässt sich blind auf windelweiche Zusagen des
Unternehmens, ein Gutachten des Geologischen Dienstes zu beachten“, sagte
die energiepolitische Sprecherin der Landtagsfraktion, Wibke Brems, der
taz. „Dessen Inhalt interpretiert die Landesregierung zudem sehr
eigenwillig.“ Sie teile die Sorge des BUND, dass bei jedem weiteren
Vordringen der Bagger eine Gefahr für den Wald nicht ausgeschlossen werden
könne.
Der Umweltverband, der erfolgreich gegen die Rodung des Waldes vor Gericht
gezogen war, sieht den Wald durch die Nähe der Bagger akut gefährdet – zum
einen durch die mögliche Zerstörung von oberflächennahen wasserstauenden
Schichten, zum anderen durch ein mögliches Abrutschen der steilen, 60 Meter
tiefen Böschung. Auf diese Gefahr des Abrutschens ist das
Wirtschaftsministerium in seiner Antwort an die Grünen nicht eingegangen.
4 Jul 2019
## LINKS
[1] /Drohnenfotos-vom-Hambacher-Tagebau/!5608138
[2] https://www.gd.nrw.de/zip/hambacherforst.pdf
## AUTOREN
Malte Kreutzfeldt
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