| # taz.de -- WM-Spiel Deutschland gegen Nigeria: Spiel, Spaß, keine Spannung | |
| > Die Nigerianerinnen sind harmlose Gegner. Dank früher Tore ziehen die | |
| > Deutschen recht locker mit einem 3:0-Erfolg ins Viertelfinale ein. | |
| Bild: Wenig Spannung, aber immerhin viele Tore – die Deutschen sind erstmal w… | |
| Die Voraussetzungen: | |
| Gegen Nigeria, Stammgast bislang bei jeder WM, haben die deutschen | |
| Fußballerinnen noch nie verloren. Aber der Respekt ist so groß, dass man | |
| [1][Dzsenifer Marozsán trotz ihres Zehenbruchs] im Auftaktspiel bereits | |
| wieder auf der Ersatzbank Platz hat nehmen lassen. Mitfavorit und Gastgeber | |
| Frankreich hat in der Vorrunde gegen die Defensivkünstlerinnen aus Nigeria | |
| nur dank eines wiederholten Elfmeters gewinnen können. Allerdings steht die | |
| Beste und nahezu einzige Hoffnung im Offensivspiel, Asisat Oshoala, Afrikas | |
| dreimalige Fußballerin des Jahres, verletzungsbedingt nicht in der | |
| Startelf. Sie soll von der Bank aus zumindest motivierend zum Erfolg | |
| beitragen. | |
| Das Ergebnis: 3:0 (2:0) | |
| Das Spiel: | |
| Lina Magull prägt die erste halbe Stunde des deutschen Spiels. In der | |
| sechsten Minute wirft sich noch eine Gegenspielerin in ihren Schuss. Bei | |
| ihrer Ecke (20.) springen etliche nigerianische Spielerinnen am Ball vorbei | |
| und Alexandra Popp köpft aus dem Stand zum 1:0 ein. Und nur vier Minuten | |
| später wird Magull von Evelyn Nwabouku rüde im Strafraum gefoult. Den | |
| folgerichtigen Strafstoß verwandelt Sara Däbritz. Der zerfahrene Beginn des | |
| deutschen Spiels hatte nicht auf eine so schnelle beruhigende Führung | |
| hingedeutet, doch kommt außer leicht abzufangenden Flanken nichts in den | |
| deutschen Strafraum. Ohne Asisat Oshoala funktioniert das gefürchtete | |
| Umschaltspiel der Nigerianerinnen nicht. Fleißnoten verdienen sich die | |
| Schiedsrichter im Videoraum. In der ersten Hälfte werden sie gleich viermal | |
| zu Rate gezogen. | |
| Die deutsche Trainerin Martina Voss-Tecklenburg scheint zur Pause ihre | |
| letzten Befürchtungen abgelegt zu haben. Mit Carolin Simon für Schweers und | |
| Bühl für Leupholz stärkt sie personell gesehen trotz Führung das offensive | |
| Potential im Team. Allerdings halten sich die Deutschen dennoch ein wenig | |
| mehr zurück, weshalb die eingewechselte Ajibade immerhin zu einer Torchance | |
| (50.) kommt. Mitunter wird bei den Deutschen nun auch etwas gezaubert. Bühl | |
| legt mit der Hacke auf Giulia Gwinn auf. Aber für mehr Zugaben scheint es | |
| in Grenoble (fast 30 Grad) zu heiß zu sein. Und den Nigerianerinnen fehlt | |
| es eher am Vermögen, um eine große Schlussoffensive zu starten. Für | |
| absolute Klarheit sorgt Lea Schüller nach einem nigerianischen | |
| Abwehrpatzer. Mit einem präzisen Flachschuss erzielt sie den dritten und | |
| letzten Treffer. | |
| Der gewinnbringende Faktor: | |
| Die Deutschen sind weniger von ihrer besten Spielerin (Dzenifer Marozsán) | |
| abhängig als die Nigeriannerinnen (Asisat Oshoala). | |
| Das widerlegte Klischee: | |
| Spiele in der K.o.-Phase sind nicht unbedingt spannender als Begegnungen in | |
| der Gruppenphase. | |
| Und nun? | |
| In genau einer Woche werden die Deutschen gegen die Siegerinnen aus der | |
| Achtelfinalpartie zwischen Schweden und Kanada antreten. Das Spiel, das | |
| voraussichtlich deutlich umkämpfter sein wird, findet erst am Montag statt. | |
| Das Team von Martina Voss-Tecklenburg kann also zwei Tage mehr | |
| regenerieren. Der Spielplan meint es wirklich gut mit Almuth Schult, | |
| Alexandra Popp und Co. | |
| 22 Jun 2019 | |
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| ## AUTOREN | |
| Johannes Kopp | |
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