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# taz.de -- Sport-Großveranstaltung: „Als Plattform für Inklusion nutzen“
> Senat beschließt Konzept für die Special Olympics. Die Weltspiele der
> Sportler mit geistiger Behinderung kommen 2023 nach Berlin.
Bild: Medaillen von den diesjährigen Special Olympics in Abu Dhabi
Berlin wird im Juni 2023 tatsächlich Gastgeber der Special Olympics, der
Weltspiele von Sportlern mit geistiger Behinderung. Nach koalitionsinternem
Streit über die Finanzierung hat der rot-rot-grüne Senat am Dienstag
Eckpunkte der Veranstaltung beschlossen. Die passt laut Sportsenator
Andreas Geisel (SPD) „so gut wie keine andere zu einer bunten, toleranten
Stadt wie Berlin“. Laut Geisel bringt es den Ablauf der Special Olympics
nicht in Gefahr, wenn das als eine von mehreren Austragungsstätten
vorgesehene Jahn-Stadion bis Mai 2023 nicht neu gebaut ist.
Der Sportsenator warnte davor, die Special Olympics als kleine
Veranstaltung zu betrachten – „wer das glaubt, der irrt“. Er sprach von
7.000 Sportlern aus 132 Nationen plus 12.000 Familienmitgliedern, Tausenden
Betreuern und Helfern. Der Senator hatte sich im März die diesjährige
Auflage der Spiele in Abu Dhabi angesehen. Bei den alle zwei Jahre
wechselweise als Sommer- und Winterspiele ausgetragenen Special Olympics
gehe es neben Sport um Respekt. „Wir wollen die Weltspiele als Plattform
verstehen, um einen besonderen Fokus auf Inklusion zu legen“, sagt er.
Das Olympiastadion ist laut Geisel für die Eröffnungsveranstaltung
vorgesehen, nicht aber für die Leichtathletikwettkämpfe, die im
Jahn-Stadion oder ersatzweise im Mommsen-Stadion in Charlottenburg
ausgetragen werden. Ein großes Stadion ist nicht nötig, weil nach Geisels
Einschätzung die Wettbewerbe nicht mit hohem sportlichem Wert glänzen und
daher außer den Angehörigen eher wenige Zuschauer anziehen. Geisel
berichtete von einem Fußballspiel bei den Spielen in Abu Dhabi, bei dem es
nur 50 Zuschauer gab. Bei der Eröffnungsveranstaltung aber wird aus seiner
Sicht jeder der 74.000 Plätze des Olympiastadions gefüllt sein – „da habe
ich gar keinen Zweifel“.
Rund 37 Millionen Euro sollen nach dem Senatsbeschluss vom Dienstag dafür
zur Verfügung stehen. Die gleiche Summe kommt aus dem Bundeshaushalt dazu.
Weitere 4,2 Millionen sollen dafür fließen, Sportstätten barrierefrei zu
gestalten und ein Rahmenprogramm zu organisieren. Dafür soll auch ein
Fahrplan für BVG und S-Bahn in einfacher Sprache gehören. Zu dem
Koalitionsstreit über die Spiele sagte Geisel: „Ich glaube nicht, dass es
bei den Meinungsverschiedenheiten um die Special Olympics ging – ich
glaube, kein Koalitionspartner hat sie je in Frage gestellt.“
Die Kosten für das Jahn-Stadion, angesetzt mit 110 Millionen, sind im
Budget der Veranstaltung nicht enthalten. Geisel begründete das damit, dass
der Neubau aus Brandschutzgründen sowieso nötig sei: Wenn es damit nicht
bis spätestens Anfang 2020 losgehe, erlösche der Bestandsschutz für das
Stadion. Fertig soll der Neubau im Mai 2023 sein, die Weltspiele beginnen
Mitte Juni.
21 May 2019
## AUTOREN
Stefan Alberti
## TAGS
Andreas Geisel
Olympiastadion
Inklusion
Special Olympics
Schwerpunkt Olympische Spiele 2024
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Schwerpunkt Sport trotz Corona
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