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# taz.de -- Kommentar Greta im Vatikan: Die Jugend muss den Papst leiten
> Warum begegnet Greta Thunberg dem Papst? Ganz einfach: Franziskus hat
> einen größeren Einfluss auf die Menschen als Politik.
Bild: Zur Papst-Audienz nach Rom gereist: Greta Thunberg
Greta Thunberg trifft auf den Papst Franziskus. Für viele Gläubige ein
besonderes Erlebnis, für Greta ein Termin von vielen. Doch warum der Papst?
Ganz einfach: Franziskus hat größeren Einfluss auf die Menschen als
Politik. Religion war Ursache vieler Kriege, jetzt folgt der Krieg für
unsere Erde.
Der Papst äußerte sich mehrfach solidarisch gegenüber Greta und forderte
unverzügliches Handeln. Weltweit prägt er nicht nur das Klischee frommer
Gläubiger, die konservativ alles abblocken, was die Jugend bewegt, sondern
vor allem auch Jugendliche, wie der Weltjugendtag in Panama Anfang des
Jahres bewies. Rund 700.000 Mitglieder haben die katholischen
Jugendverbände, und das, obwohl es spätestens, seitdem die Missbrauchsfälle
aufgedeckt wurden, gar nicht mehr so einfach ist, anderen zu erzählen, dass
man katholisch oder sogar ehrenamtlich in der Jugendarbeit aktiv ist.
Dabei ist Jugendarbeit in der katholischen Kirche politisch, demokratisch,
vielfältig. Sie setzt sich für Kinderrechte, Nachhaltigkeit, Mitbestimmung
und Rechte für Frauen und LGBTQ+ ein. Jugendliche treffen sich dort
keinesfalls bloß um zu beten, sie leben einen anderen Aspekt des
christlichen Glaubens, die Gemeinschaft. Dazu gehören sowohl Freizeiten und
Gruppenstunden, gemeinsames Spielen und Spaß, als auch gemeinsam den Mund
aufzumachen, sich für eine Sache einzusetzen.
Das spricht natürlich meistens gegen das Handeln der Kirche selbst, aber
damit diese uralten Überzeugungen irgendwann einmal ausradiert werden
können, muss die Jugend die Kirche wandeln, sie zu einer besseren Version
machen. Die Jugend muss auch den Papst mal leiten können. Sonst stirbt die
Kirche endgültig aus. Dadurch würde aber ein wichtiges internationales
Kommunikationsmittel verloren gehen.
Glaube, Kirche und der Papst verbinden. Greta kann in Franziskus eine
wichtige Stütze finden, die Gläubigen den Klimaschutz näherbringen und
Initiativen in Gemeinden ins Rollen bringen kann. Vielleicht werden so auch
am Karfreitag, wie Greta in Rom, mehr Christ*innen auf die Straße gehen,
aber der weltpolitische Einfluss des Papstes wird leider doch zu klein
bleiben.
17 Apr 2019
## AUTOREN
Vanessa Paschinski
## TAGS
Greta Thunberg
Klima
Papst Franziskus
Schwerpunkt u24 taz
Rom
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Klima
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