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# taz.de -- Andreas Scheuers Fahrradhelmkampagne: Wirkung interessiert Minister…
> Bundesverkehrsminister Scheuer hatte eine sexistische Kampagne für das
> Tragen von Fahrradhelmen gestartet. Ob sie was bringt, kümmert ihn nicht.
Bild: Fahrradhelme schützen. Aber nicht vor dummen Werbemotiven
Berlin taz | Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CDU) will die Wirkung
[1][seiner umstrittenen Kampagne] für das Tragen von Fahrradhelmen nicht
wissenschaftlich auswerten lassen. Das geht aus der Antwort des
Bundesverkehrsministeriums auf eine Frage des grünen Bundestagsabgeordneten
Stephan Kühn hervor.
Scheuers Kampagne #helmerettenleben für das Tragen von Fahrradhelmen hat
ein enormes Echo ausgelöst – weil sie sexistisch ist. Die Motive zeigten
[2][wenig bekleidete junge Frauen und Männer, die einen Fahrradhelm
tragen]. Darüber steht „Looks like shit, but saves my life“. Das
Bundesverkehrsministerium hat dafür mit der Pro7-Show „Germany's next
Topmodel“ zusammengearbeitet.
Für die Konzeption der Kampagne hat das Ministerium 70.000 Euro ausgegeben,
weitere 340.000 Euro flossen in Fotoshootings, Printprodukte sowie Anzeigen
in Online-Medien und via Social-Media. „Die redaktionelle Einbindung der
Aktion in die Sendung von `Germanys's Next Topmodel' (GNTM) war kostenlos“,
schreibt Staatssekretär Enak Ferlemann (CDU) in seiner Antwort an Kühn.
Laut Angaben des Fachmediums Meedia hätten Werbeminuten in entsprechender
Länge – etwa drei Minuten Sendezeit – zwischen 312.000 und 522.000 Euro
gekostet.
„Verkehrspolitik für die Menschen ist mehr als ein PR-Gewitter des
Ministers“, sagt Kühn. Er fordert, dass das Bundesverkehrsministerium die
Helmtragequoten vor und nach der Kampagne untersuchen lässt. Das aber soll
nicht geschehen.
## 1,5 Milliarden Kontakte
Stattdessen will das Bundesverkehrsministeriums die Reichweite der Kampagne
in den Medien erfassen und eine Analyse der Berichterstattung vornehmen.
Aktuell liege die Kampagne bei 1,5 Milliarden Kontakten, heißt es in der
Antwort. „Durch Aufmerksamkeit rettet die Kampagne Leben“, schreibt
Ferlemann. Zur Helmtragequote gebe es regelmäßige Erhebungen.
„Die Antwort auf die steigende Anzahl der getöteten Radfahrer auf deutschen
Straßen ist keine Helm-Kampagne“, sagt Kühn. Stattdessen seien mehr Geld
für den Bau sicherer Radwege, der verpflichtender Einbau von
Abbiegeassistenten für Lkw und ein Ende der Benachteiligung von Radfahrern
in der Straßenverkehrsordnung erforderlich. Abbiegeassistenten warnen Lkw-
und BusfahrerInnen vor Personen im toten Winkel. „Die fehlende
wissenschaftliche Auswertung der Kampagne zeigt, dass Scheuers Eigen-PR
eine wesentliche Motivation für die Aktion war“, sagt Kühn.
11 Apr 2019
## LINKS
[1] /Scheuers-Fahrradhelm-Werbung/!5582661
[2] https://www.runtervomgas.de/aktionsmaterial/alles.html
## AUTOREN
Anja Krüger
## TAGS
Fahrrad
Sexismus
Andreas Scheuer
Verkehrssicherheit
Radwege
Fahrrad
Radverkehr
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