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# taz.de -- 40 Jahre taz: Der Nullnummer-Verteiler
> Ein kleines Projekt wurde vor 40 Jahren zur waschechten Zeitung. Stefan
> Schaaf verteilte die erste taz, dann wurde sie Teil seines Lebens.
Bild: Die Erinnerungen an die alten Zeiten bleiben – Stefan Schaaf war schon …
Es ist Mittag. In wenigen Stunden, um 15 Uhr, ist Schluss. Stefan Schaaf
sitzt in der Redaktion der taz. Hochkonzentriert werden die letzten Artikel
fertiggestellt. Der Raum ist vom lauten Klicken der Schreibmaschinen
erfüllt. In der Ecke steht der Fernschreiber, im Sekundentakt treffen neue
Eilmeldungen ein. Hinten hört man ein Telefon, zwei Redakteure diskutieren
wild miteinander. Wie soll die Seite 1 werden? Wer hat den passenden
Aufmacher für den Tag? Entscheidungen über Entscheidungen sind zu treffen.
1978 trafen sich in Berlin regelmäßig zwischen 30 und 100 junge
Journalisten, die durch ihr Interesse an der Gegenöffentlichkeit verbunden
waren. Man wollte über viele Aspekte berichten, Inhalte bewusst steuern.
[1][Aus diesen Wünschen und Vorstellungen entstand die taz].
Schaaf schloss sich der Initiative an. Damals studierte er
Politikwissenschaften in Berlin. Beim Tunix-Kongress 1978, der die
Generation der 68er-Bewegung vereinen sollte, begeisterte ihn die Idee
dieser Tageszeitung. 1978 verteilte er die Nullnummer, die im September
erschienen war, auf dem Ku’damm in Berlin. Seither bestimmt diese
Entscheidung sein Leben.
Stefan Schaaf übernahm 1981 im Auslandsressort die Berichterstattung über
die USA. 1987 wurde er dort Korrespondent. Als er 1990 zurück nach
Deutschland kam, schrieb er Texte für einen Radiosender in Berlin. Von 1993
bis 1997 arbeitete er für „Die Woche“.
Als die Wochenzeitschrift etliche Stellen einsparte, verlor auch Schaaf
seinen Job. Danach war er Übersetzer, hatte kleinere Aufträge. Später
schrieb er für die Financial Times Deutschland, die im Dezember 2012 aus
wirtschaftlichen Gründen eingestellt wurde.
## Weniger Streit, mehr Frieden
Letztendlich kam Schaaf 2013 wieder zurück zur taz, wo er bis heute wie vor
fast 40 Jahren im Auslandsressort [2][über die USA berichtet]. In diesen 40
Jahren hat sich vieles verändert. Abgesehen von den neuen technischen
Möglichkeiten, hat sich auch das Arbeits- und Diskussionsklima gewandelt.
Während man früher im Plenum einmal pro Woche über alle Fragen debattierte,
werden heute Entscheidungen friedlich getroffen. Auch Streit über
politische Themen gibt es heute weniger, erzählt er.
Durch die Technik hat man als Journalist heute viel mehr Möglichkeiten.
Eilmeldungen bekommt man direkt. Layout und andere Aufgaben erledigt man am
Schreibtisch. Die Erinnerungen an die alten Zeiten bleiben.
Außer Stefan Schaaf gibt es noch andere Mitarbeiter, die von Anfang an oder
schon seit Langem in der Redaktion arbeiten. Viele von ihnen arbeiteten im
September an der [3][Old-School-Ausgabe zum 40. Jubiläum] nach der
Erscheinung der Nullnummer mit. Das besondere an der taz ist für Schaaf,
dass sie sich selbst verwaltet: „Die taz hat ein Gespür für
Ungerechtigkeiten und hilft, den Fortschritt der Gesellschaft zu
ermöglichen.“
18 Apr 2019
## LINKS
[1] /taz-Geschaeftsfuehrer-als-Zeitzeuge/!166546/
[2] /Stefan-Schaaf/!a38194/
[3] /!p5188/
## AUTOREN
Paula Trockel
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