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# taz.de -- Kämpfe in Libyen: EU fordert Waffenstillstand
> Trotz internationaler Appelle gehen die Kämpfe in Libyen weiter. Die UN
> halten an der geplanten Konferenz zur Vorbereitung von Wahlen im Land
> fest.
Bild: Bewaffnete Männer, von Haftar kommandiert, machen sich von Bengasi aus a…
Washington/Brüssel dpa/afp/rtr | Die Europäische Union, die USA und die UN
rufen die verfeindeten Kriegsparteien in Libyen zu einem Ende der Kämpfe
auf. EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini sagte vor einem Treffen der
EU-Außenminister in Luxemburg, ein Waffenstillstand sei dringend nötig, um
die humanitäre Lage im Land zu verbessern. Die libyschen Anführer sollten
die militärische Eskalation beenden und an den Verhandlungstisch
zurückkehren.
Zuvor hatten die USA den libyschen General Chalifa Haftar aufgefordert, die
militärische Offensive bei der Hauptstadt Tripolis unverzüglich zu stoppen.
US-Außenminister Mike Pompeo erklärte am Sonntag (Ortszeit), die USA seien
wegen der Kämpfe sehr besorgt. Alle beteiligten Parteien seien dafür
verantwortlich, die Lage dringend zu deeskalieren, wie der
UN-Sicherheitsrat und [1][die G7-Minister am 5. April betont hätten].
„Diese einseitige Militäraktion gegen Tripolis gefährdet Zivilisten und
untergräbt die Aussichten auf eine bessere Zukunft für alle Libyer“,
erklärte Pompeo. Für den Konflikt gebe es keine militärische Lösung. Eine
politische Lösung sei der einzige Weg, um das Land zu vereinen.
Libyen steuert trotz internationaler Aufrufe zu einem Ende der Gewalt
weiter auf einen neuen Bürgerkrieg zu. Anhänger der international
anerkannten Regierung in Tripolis hatten am Sonntag eine Gegenoffensive
gegen die Truppen des mächtigen Generals Haftar angekündigt.
Die international anerkannte Sarradsch-Regierung konkurriert seit langem
mit einer zweiten Regierung in Ostlibyen, die mit dem 75 Jahre alten Haftar
verbunden ist. Dessen Truppen marschieren [2][seit Donnerstag] auf Tripolis
zu. Haftar will die Hauptstadt einnehmen und das ölreiche Krisenland unter
seiner Führung bringen.
Die Offensive des Generals bedeutet eine neue Eskalation in einem Land, das
seit dem mit westlicher Hilfe erreichten Sturz des Langzeitherrschers
Muammar al-Gaddafi 2011 von Krisen erschüttert wird. Seit Jahren kämpfen in
dem nordafrikanischen Staat etliche Milizen um Macht und Pfründe. Mehrere
UN-Vermittler scheiterten damit, eine Lösung zu finden.
Ungeachtet internationaler Appelle dauern die Kämpfe um die libysche
Hauptstadt Tripolis an. Nach UN-Angaben sind aufgrund der Kämpfe binnen
Tagen mindestens 2.200 Menschen in die Flucht getrieben worden. Viele
weitere seien in dem Gebiet eingeschlossen und könnten es wegen der
andauernden Kämpfe nicht verlassen, erklärte das UN-Büro für Menschenrechte
am Montag. Auch könnten sie von Hilfsorganisationen nicht erreicht werden.
Beides sei Anlass zu großer Sorge. Die UN pochen darauf, dass die seit
langem geplante Libyen-Konferenz zur Vorbereitung von Wahlen stattfindet.
Die Konferenz ist für den 14. bis 16. April in der Stadt Ghadames
angesetzt.
**Dieser Beitrag wurde um 12:14 Uhr aktualisiert.**
8 Apr 2019
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