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# taz.de -- Tarifkonflikt bei der BVG: Einigung in der Nacht
> Keine Streiks mehr, höherer Verdienst, aber keine
> Arbeitszeitverkürzungen: Verdi und BVG haben sich auf einen
> Tarifabschluss geeinigt.
Bild: Nach der Einigung müssen sich die Berliner nun erstmal keine Gedanken me…
Berlin taz/dpa | Kurz vor zwei Uhr morgens war es soweit. Nach insgesamt
fünf Verhandlungsrunden und drei [1][Warnstreiks] verkündeten die
Gewerkschaft Verdi und der für die BVG verhandelnde Kommunale
Arbeitgeberverband (KAV) eine Einigung. Verhandelt worden waren sowohl der
Manteltarifvertrag, der die allgemeinen Arbeitsbedingungen regelt, als auch
die Entgelttabelle für die mehr als 14.000 Beschäftigten bei der BVG und
ihrer Tochter BT.
In der Erklärung heißt es, es sei eine Lohnsteigerung in Höhe von acht
Prozent, mindestens jedoch 350 Euro pro Monat, rückwirkend zum 1. Januar
2019 vereinbart worden. Zumindest in den unteren Lohngruppen würde damit
vorläufig die Einkommensschere nicht weiter auseinander gehen.
Gewerkschaftssprecher Jeremy Arndt bestätigte gegenüber der taz, dass 2020
keine weitere Erhöhung der Gehälter vorgesehen ist. 2021 dann wird
turnusgemäß erneut über die Entgelte für die Beschäftigten verhandelt.
Die Verdi-Forderung, dass Betriebsangehörige sich anteilig bereits im
ersten Jahr bei der BVG für das, jetzt um 200 Euro gestiegene
Weihnachtsgeld qualifizieren, wurde erfüllt. Keine Rede ist jedoch mehr von
einem Einkommensvorteil für Gewerkschaftsmitglieder. Ebenfalls keine
Erwähnung findet eine Kernforderung der Gewerkschaft, nämlich die
Arbeitszeiten für alle Beschäftigten zu harmonisieren. Jene mit Verträgen
die vor 2005 abgeschlossen wurden, arbeiten 36,5 Wochenstunden, jüngere
Kolleg*innen jedoch 39 Stunden.
Jeremy Arndt zeigte sich dennoch zufrieden mit dem Ergebnis: „Es ist jetzt
gelungen, die Beschäftigten aller Berufsgruppen zu berücksichtigen. Der
Abschluss kann sich sehen lassen, da der neue Tarifvertrag einen deutlichen
Schritt im bundesweiten Vergleich nach vorne macht.“
BVG-Personalvorstand Dirk Schulte nannte den Abschluss „einmalig“ und lobte
das „vorbildliche Engagement unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für
die Mobilität in unserer Stadt.“ Auch sei der Abschluss „eine positive
Botschaft an zukünftige Bewerberinnen und Bewerber“. Die BVG will in diesem
Jahr 1.350 neue Mitarbeiter*innen gewinnen.
Mit dem Abschluss steigen die Personalkosten des Landesunternehmens
deutlich. Das Gesamtvolumen liegt einschließlich der Arbeitgeberbeiträge
zur Sozialversicherung bei 102 Millionen Euro. Die Arbeitgeber hatten
zunächst 60 Millionen Euro angeboten, dann 90 Millionen Euro.
„Preiset den Herrn“, kommentierte Jens Wieseke vom Fahrgastverband Igeb die
Einigung, mit der weitere Warnstreiks abgewendet wurden. Mit Blick auf die
Finanzierung der gestiegenen Personalkosten sprach sich Wieseke gegen eine
deutliche Fahrpreiserhöhung aus. „Letztlich ist es eine politische Frage,
inwieweit die Ticketpreise steigen“, sagte er am Freitag. Das Land könne
auch seinen Zuschuss an die BVG erhöhen, was der Verband bevorzuge.
5 Apr 2019
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## AUTOREN
Daniél Kretschmar
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