| # taz.de -- Falscheid-Urteil gegen frühere AfD-Chefin: Milde Strafe für Frauk… | |
| > Ex-AfD-Chefin Frauke Petry ist wegen fahrlässigen Falscheids zu 6.000 | |
| > Euro Geldstrafe verurteilt worden. Ihr passives Wahlrecht behält sie | |
| > jedoch. | |
| Bild: Schüttelte während der Urteilsbegründung wiederholt mit dem Kopf: Frau… | |
| DRESDEN taz | Die frühere AfD-Bundesvorsitzende Frauke Petry ist vom | |
| Landgericht Dresden wegen [1][fahrlässigen Falscheids] zu einer Geldstrafe | |
| von 6.000 Euro verurteilt worden. Vor dem Wahlprüfungsausschuss des | |
| Sächsischen Landtages soll sie im November 2015 in zwei Punkten falsch über | |
| ein parteiinternes Darlehensverfahren während der Listenaufstellung zur | |
| Landtagswahl 2014 ausgesagt haben. [2][Die fünfköpfige Strafkammer unter | |
| Vorsitz von Richter Christian Linhardt] folgte damit tendenziell der | |
| Staatsanwaltschaft. Auch sie hatte einen Vorsatz verneint und eine | |
| Geldstrafe von 10.500 Euro beantragt. Petry hätte sich aber sorgfältiger | |
| auf ihre Aussage vorbereiten sollen. Verteidiger Carsten Brunzel hatte | |
| Freispruch gefordert und die Berechtigung des Wahlprüfungsausschusses | |
| angezweifelt, einen Eid wie vor einem unabhängigen Schwurgericht zu | |
| fordern. | |
| Diese Berechtigung bejahte die Kammer jedoch ausdrücklich. Auch wenn sich | |
| der Status eines Wahlprüfungsausschusses von dem eines | |
| Untersuchungsausschusses unterscheide, sei er doch eine „für die | |
| Vereidigung von Zeugen zuständige Stelle“. Der Jurist André Schollbach, der | |
| für die Linke im Wahlprüfungsausschuss sitzt, hatte Petry angezeigt, | |
| nachdem er sie während der Vernehmung ausdrücklich auf die Möglichkeit | |
| einer Vereidigung hingewiesen hatte. Im Raum stand damals eine Wiederholung | |
| der Landtagswahl 2014 in Sachsen, falls die Kandidatenliste der AfD für | |
| ungültig erklärt worden wäre. | |
| Ausgelöst hatte diese Befassung eine Beschwerde des AfD-Kandidaten Arvid | |
| Samtleben. Er behauptete, nur deshalb von der AfD-Landesliste gestrichen | |
| worden zu sein, weil er der Partei kein Wahlkampfdarlehen geben wollte. Im | |
| Falle eines Einzugs in den Landtag wäre es automatisch in eine Spende | |
| umgewandelt worden. | |
| Die damalige Landes- und Bundesvorsitzende Frauke Petry hatte vor dem | |
| Ausschuss diesen Automatismus bestritten, obschon die Darlehensverträge | |
| dies vorsahen. Unrichtig sollen auch Aussagen über Einzahlungsfristen und | |
| ihr eigenes Darlehen gewesen sein. Petry wollte vor dem Ausschuss nicht | |
| mehr gewusst haben, dass sie selbst einen solchen Darlehensvertrag mit der | |
| Option einer Schenkung an die Partei unterschrieben hatte. Der | |
| Prüfungsausschuss entschied nach langer Verschleppung erst 2017, dass der | |
| Ausschluss Samtlebens von der AfD-Liste rechtlich nicht zu beanstanden sei. | |
| Mit dem Urteil behält Petry ihr passives Wahlrecht und muss auch keine | |
| Einschränkungen bei der Ausübung ihres Bundes und Landtagsmandats | |
| befürchten. Dennoch wird erwartet, dass die Verteidigung Revision | |
| beantragt. Frauke Petry schüttelte während der Urteilsbegründung wiederholt | |
| mit dem Kopf. Die mit dem sechsten Kind schwangere Politikerin steht | |
| derzeit in einem weiteren Prozess wegen Steuerhinterziehung und | |
| Subventionsbetrug in Leipzig vor Gericht. | |
| 2 Apr 2019 | |
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