Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Kommentar Mays Rücktrittsangebot: Plot ohne Popcorn
> Der Wunsch nach einem Ende des Brexit-Streits wächst – egal wie. Doch so
> einfach ist es nicht. Es geht dabei um die Rechte von Millionen Menschen.
Bild: Brexit-Streit: Irgendwann reicht es auch
Irgendwann muss jede spannende Serie ihr Ende finden. Der Plot der Show
„Brexit – Wie Großbritannien den Weg aus der EU nicht fand“ ist jedenfal…
langsam so absurd, dass es kaum noch zu ertragen ist. [1][Premierministerin
Theresa May hat tatsächlich ihren Rücktritt ins Spiel gebracht] – als
Gegen„leistung“ für die Zustimmung zu ihrem Deal quasi. Als der EU
freundlich gesinnte Bürgerin mit leichter Brexit-Ermattung wünschte man
sich nichts sehnlicher, als dass das Ganze endlich ein Ende hat, das
Abkommen mit der EU schließlich durch ist und die grässliche
Brexit-Bredouille somit passé.
Blöd nur: Sollte dieser Plan aufgehen, dräut der EU in der nächsten Phase
der Verhandlungen noch mehr Drama: Denn wer soll schon nach May kommen? Es
ist nicht unwahrscheinlich, dass die britischen Konservativen einen ihrer
Ultra-Brexiteers an die Parteispitze hieven würden – oder zumindest
jemanden, der den Wünschen dieser Gruppe noch stärker Rechnung tragen wird
als May.
Ein solcher Nachfolger dürfte erst einmal versuchen, es denen in Brüssel so
richtig zu zeigen und sich als Aufräumer nach Theresa Mays Herumgerödel zu
inszenieren – schließlich hören die Verhandlungen mit der EU in der
Übergangsphase nicht auf. Einige britische BeobachterInnen sehen eine
solche Haltung in den jüngsten Äußerungen der konservativen Brexit-Ultras
von der European Research Group (ERG). Dem Deal jetzt zuzustimmen, später
lasse sich das schon noch alles umbiegen – diese Position scheine sich bei
einigen innerhalb der ERG herauszukristallisieren, twitterte etwa der
Politikkolumnist Rafael Behr vom Guardian.
Doch ob diese Wendung eintreten kann, dürfte sich erst in den nächsten
Folgen dieser Schauerserie zeigen – ob die Abgeordneten am Freitag noch mal
über Mays Abkommen abstimmen würden, war bis Redaktionsschluss unklar.
Es bleibt der ungeheure Wunsch, endlich eine Lösung – irgendeine! – zu
finden. Denn so schön sich die Popcorn-Drama-Analogie einfügt, so schäbig
ist es doch am Ende: Beim Brexit geht es um echte Dramen, die Rechte von
Millionen von BürgerInnen betreffen.
28 Mar 2019
## LINKS
[1] /Brexit-Abstimmung-im-Unterhaus/!5584010
## AUTOREN
Eva Oer
## TAGS
Schwerpunkt Brexit
Theresa May
Großbritannien
Schwerpunkt Brexit
Schwerpunkt Brexit
Schwerpunkt Brexit
Schwerpunkt Brexit
Schwerpunkt Brexit
## ARTIKEL ZUM THEMA
Erneute Brexit-Abstimmung in London: Wieder ein Korb für May
Zum dritten Mal hat das Unterhaus das Brexit-Abkommen der Premierministerin
abgelehnt. Brüssel rechnet nun mit einem ungeregelten Austritt.
Streit um den Brexit-Deal: Erneute Abstimmung bewilligt
Der britische Parlamentspräsident hat eine erneute Abstimmung über das
EU-Austrittsabkommen erlaubt. Das Vertragspaket wird dafür in zwei Teile
zerlegt.
Brexit-Abstimmung im Unterhaus: Alternativen ohne Mehrheit
Bei der Abstimmung im Unterhaus erhielt keine der Brexit-Alternativen eine
Mehrheit. Zuvor hatte Premierministerin May ihren Rücktritt ins Spiel
gebracht.
Verhandlungen über Brexit: May stellt Rücktritt in Aussicht
Premierministerin May versucht ihren Brexit-Deal noch zu retten. Dafür soll
sie laut Medienberichten auch den eigenen Rücktritt angeboten haben.
Kommentar Brexit-Spiele im Unterhaus: Brexit-Soap, neue Staffel
Das britische Unterhaus reißt die Initiative an sich, um Alternativen zu
Mays Brexit-Deal zu beraten. Aber was nützt das?
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.