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# taz.de -- Machtkampf in Venezuela: Guaidó plant Marsch auf Caracas
> Der selbsternannte Interimspräsident erhöht den Druck auf Staatschef
> Maduro. Guaidó ruft Regierungsgegner aus ganz Venezuela auf, in die
> Hauptstadt zu kommen.
Bild: „In diesem Kampf ist es fundamental, dass wir weiter auf die Straße ge…
Caracas dpa | Der selbst ernannte Interimspräsident Juan Guaidó will im
[1][seit Wochen andauernden Machtkampf] mit dem venezolanischen Staatschef
Nicolás Maduro eine Entscheidung erzwingen. Am Samstag kündigte er einen
großen Marsch von Regierungsgegnern aus dem ganzen Land auf die Hauptstadt
Caracas an.
„Es kommen harte Tage auf uns zu. Das Regime wird versuchen, uns zu
spalten“, sagte er bei einer Kundgebung in der venezolanischen Hauptstadt.
„In diesem Kampf ist es fundamental, dass wir weiter auf die Straße gehen.“
In den kommenden Tage wolle er mit oppositionellen Abgeordneten durch das
Land ziehen und in der Provinz die Menschen für einen Marsch auf Caracas
gewinnen.
„Die Eroberung der Räume wird friedlich, verfassungsgemäß und geordnet
sein“, [2][schrieb er auf Twitter]. Allerdings machte er auch deutlich,
dass die Zeit für den „falschen Dialog“ abgelaufen sein. In den vergangenen
Jahren hatten Regierung und Opposition mehrfach versucht, die Krise mit
Gesprächen beizulegen. Die Verhandlungen verliefen aber stets im Sande.
Guaidó hatte sich bereits am 23. Januar [3][selbst zum Interimspräsidenten
erklärt] und damit den in einer umstrittenen Abstimmungen wiedergewählten
Staatschef Maduro offen herausgefordert. Zwar erkennen zahlreiche Länder
Guaido mittlerweile als rechtmäßigen Übergangspräsidenten an, allerdings
konnte er auch wegen der Treue des Militärs zu Maduro in Venezuela selbst
noch keine echte Machtposition aufbauen.
## Machtfrage wird auf der Straße entschieden
Der wochenlange Machtkampf lähmt das Land, zuletzt wurde der Krisenstaat
zudem von einem [4][massiven Stromausfall] lahmgelegt. Teile des Landes
waren seit Donnerstagabend von der Elektrizitätsversorgung abgeschnitten.
Nach Angaben der Nichtregierungsorganisation Médicos por la Salud
(Mediziner für die Gesundheit) starben während des Stromausfalls in den
Krankenhäusern des Landes mindestens 17 Patienten. Guaidó hatte zuvor sogar
von mindestens 79 Todesopfern gesprochen.
Die Regierung machte einen von den USA geplanten Cyberangriff auf die
Energieversorgung des Landes für den Stromausfall verantwortlich. Außerdem
seien die Elektrizitätswerke von Regierungsgegnern infiltriert worden. „Wir
befinden uns in schwierigen Zeiten“, sagte Staatschef Maduro am Samstag.
„Aber wir haben in den vergangenen Jahren bereits große Herausforderungen
gemeistert, mit revolutionärem Mut werden wir auch diese schaffen.“
Seine Anhänger marschierten durch die Innenstadt zum Präsidentenpalast
Miraflores. „Wir sind ein Volk, das Widerstand leistet. Deshalb werden wir
die Schwierigkeiten hinter uns lassen“, sagte Außenminister Jorge Arreaza
auf der Kundgebung. Der Präsident der regierungstreuen Verfassungsgebenden
Versammlung, Diosdado Cabello, beschwor den Zusammenhalt zwischen der
Bevölkerung und den Streitkräften. „Diese Einheit wird jeden Tag stärker�…
sagte er.
Guaidó sicherte sich bereits internationale Unterstützung, hat Zugang zu
Auslandskonten und versucht immer wieder, das Militär auf seine Seite zu
ziehen. Doch die Machtfrage wird letztlich auf den Straßen von Caracas
entschieden. Um Maduro in die Knie zu zwingen, muss er den Druck erhöhen.
Der Ärger vieler Venezolaner über die Stromausfälle könnte ihm dabei in die
Karten spielen. „Damit die Finsternis, der Hunger und das Elend enden, muss
die unrechtmäßige Machtübernahme aufhören“, sagte er bei der Kundgebung.
10 Mar 2019
## LINKS
[1] /Kommentar-Machtkampf-in-Venezuela/!5572341
[2] https://twitter.com/jguaido/status/1104496824088440832
[3] /Machtwechsel-in-Venezuela/!5568002
[4] /Streit-in-Venezuela-um-Energie-Blackout/!5579175
## TAGS
Venezuela
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