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# taz.de -- Cohens Aussage zum US-Präsidenten: Trump ist „Rassist“ und „…
> Einem bei „Politico“ veröffentlichten Redemanuskript zufolge soll Trumps
> Ex-Anwalt ihn als Hochstapler bezeichnen und Beweise für Fehlverhalten
> vorlegen.
Bild: Cohen nach der Anhörung vor dem Geheimdienstausschuss des Senats
Berlin taz/dpa | In einer mit Spannung erwarteten [1][Anhörung vor den
Abgeordneten im US-Kongress] will Michael Cohen, der langjährige Anwalt von
US-Präsident Donald Trump, am Mittwoch offenbar mehrere Dokumente vorlegen,
die ein rechtswidriges Verhalten Trumps beweisen sollen. Das zeigt ein
[2][vom US-Nachrichtenmagazin „Politico“ veröffentlichtes Redemanuskript]
Cohens. Demnach will Cohen etwa einen Check vorlegen, mit dem Trump ihm das
Schweigegeld an den Pornostar Stormy Daniels zurückgezahlt habe. Das Geld
soll vom Privataccount des US-Präsidenten gekommen sein.
Cohen, der mehr als ein Jahrzehnt für Trump gearbeitet hat, ist eine
zentrale Figur in mehreren Affären um den Präsidenten. Trumps Ex-Anwalt
sagt, er habe im Auftrag Trumps etwa [3][Schweigegeld an Daniels sowie an
das ehemalige Playmate Karen McDougal] gezahlt, um im Wahlkampf Schaden von
Trump abzuwenden. Daniels sagt, sie habe [4][2006 Sex mit Trump gehabt].
McDougal behauptet, sie habe [5][eine Affäre mit ihm gehabt]. Der Präsident
räumte nach mehreren Dementis eine der Zahlungen ein, bestreitet aber,
etwas mit den Frauen gehabt zu haben.
Cohen sagt in dieser Woche in mehreren Anhörungen vor dem US-Kongress aus.
Besonders viel Aufmerksamkeit richtet sich aber auf seine öffentliche
Aussage an diesem Mittwoch vor dem Kontrollausschuss des
Repräsentantenhauses. Die Sitzung beginnt um 16.00 Uhr deutscher Zeit.
Nach dem von „Politico“ veröffentlichten Dokument wird er dabei Reue für
sein eigenes Handeln zeigen. Er schäme sich dafür, an der Vertuschung von
Trumps „rechtswidrigen Taten“ mitgearbeitet zu haben, „anstatt auf mein
eigenes Gewissen zu hören“, heißt es darin. „Ich schäme mich, weil ich
weiß, was Trump ist. Er ist ein Rassist. Er ist ein Hochstapler. Er ist ein
Betrüger.“ In Cohens Statement heißt es zudem, Trump habe vorab von der
Veröffentlichung gehackter E-Mails der Demokraten durch Wikileaks im
Wahlkampf 2016 gewusst.
## Trumps „Ausputzer“
Cohen sagte am Dienstagabend nach seinem ersten Auftritt hinter
verschlossenen Türen, er freue sich auf die öffentliche Anhörung am
Mittwoch. Es sei dann an der Öffentlichkeit, selbst zu entscheiden, wer die
Wahrheit sage.
Cohen hatte 2006 bei der Trump-Organisation angefangen, zuletzt war er dort
Vizepräsident. Der 52-Jährige wurde oft als Trumps „Ausputzer“ beschriebe…
Aber er hat sich von seinem früheren Boss abgewendet und ihn mehr als
einmal in Bedrängnis gebracht.
Im August bekannte er sich vor Gericht wegen Verstößen gegen Gesetze zur
Wahlkampffinanzierung und anderer Anklagepunkte schuldig. Im November
bekannte sich Cohen zudem schuldig, den Kongress belogen zu haben. Dabei
ging es um den geplanten Bau eines Trump-Towers in Moskau, der letztlich
nicht zustande kam. Zu dem Trump-Tower-Projekt hatte Cohen zunächst
erklärt, die Pläne seien im Januar 2016 aufgegeben worden – also noch vor
der ersten Abstimmung im Vorwahlkampf der Republikaner. Später räumte er
unter anderem ein, noch bis ungefähr Juni 2016 versucht zu haben, eine
Genehmigung der russischen Behörden für das Projekt zu erhalten. Seine
Bemühungen liefen also in der kritischen Phase von Trumps Wahlkampf weiter.
Cohen war im Dezember zu drei Jahren Haft verurteilt worden und soll seine
Strafe im Mai antreten. Trump und das Weiße Haus sind seit Monaten bemüht,
Cohen als Lügner zu diskreditieren. Er steht bei der Anhörung unter Eid.
27 Feb 2019
## LINKS
[1] /Trumps-frueherer-Anwalt/!5564690
[2] https://www.politico.com/story/2019/02/26/cohen-trump-racist-conman-cheat-1…
[3] /Trumps-Ex-Vertraute-vor-Gericht/!5530157
[4] /Pornostar-kaempft-gegen-Trump/!5493776
[5] /Trump-und-sexuelle-Belaestigung/!5491907
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