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# taz.de -- Die kleine Eisbärin: Hoffnung für den Frauenfußball
> Dass die kleine Eisbärin Ball spielt, interessiert uns nur als
> Sportthema. Tierberichterstattung machen wir als seriöse Tageszeitung ja
> nicht.
Bild: Das noch namenlose Eisbärenmädchen im Berliner Tierpark mit Mutter Tonja
Die sieht ja schon irgendwie süß aus, die kleine Eisbärin da im Tierpark in
Friedrichsfelde. Und jetzt ist sie auf einem Twitter-Video sogar mit einem
Ball zu sehen. Mit dem sie sich auch irgendwie zu beschäftigen scheint.
Gut, das sieht jetzt noch nicht so aus wie ein perfekter Übersteiger auf
Champions-League-Niveau – aber die kleine Eisbärin ist ja auch erst ein
bisschen mehr als drei Monate alt.
Jetzt werden sich natürlich gerade alle aufregen, die meinen, dass a)
Eisbären in Zoos und Tierparks sowieso nichts verloren haben und b) auch
nicht in den Spalten einer seriösen Tageszeitung, außer wenn es um
Artenschutz geht.
Andererseits: So ganz verlockend mutet das Eisbärenleben in Freiheit auch
nicht immer an. Jedenfalls nicht auf einem Foto, das die durchaus seriöse
Süddeutsche Zeitung am Mittwoch groß auf ihrer ersten Seite veröffentlicht
hat: Da buddeln Eisbären im Müll auf einer russischen Insel im
Nordpolarmeer. Und weiß sieht das Fell bei den meisten irgendwie nicht mehr
aus.
Also doch nicht so schlimm im Tierpark? Das lassen wir jetzt mal offen. Und
wenden uns lieber der Frage zu, ob mit der nun Fußball spielenden kleinen
Eisbärin nicht Berlins führendem Eishockey-Verein das namensgebende
Maskottchen abhanden kommen könnte. Die „Eisbären“, immerhin auch von den
Puhdys hymnisch besungen, spielen ja schließlich mit einem Puck und nicht
mit einem Ball.
## Dardai: „Viel Gefühl am Ball“
Hertha, die Eisbären-Erstliga-Konkurrenz vom Fußball, scheint auf jeden
Fall interessiert. Von Trainer Pál Dárdai wird kolportiert, er attestiere
der noch namenlosen kleinen Eisbärin „ganz viel Gefühl am Ball“. Bei einem
Wechsel von der einen Sportart zur anderen würde die Kleine ja durchaus auf
Verwandtschaft treffen: Das aktuelle Hertha-Maskottchen Herthinho ist auch
als Bär einzuordnen, allerdings als Braunbär.
Ganz nebenher könnte ein Sportart-Wechsel der Eisbärin zu Hertha der Anstoß
sein, den dort vernachlässigten Frauenfußball zu beleben.
Bislang ist das vom Tierpark veröffentlichte Twitter-Video mit dem Ball
übrigens der einzige Beleg für eine mögliche Zukunft im Fußball – die
kleine Eisbärin lebt bislang von der Öffentlichkeit abgeschirmt und soll
erst ab Mitte März für Besucher zu sehen sein. In normalem Duktus könnte
der Text jetzt weiter gehen mit: „Der Nachwuchs hat also noch ein bisschen
Zeit zum Üben bis zum ersten öffentlichen Training.“ Aber wir machen ja
keine Tierberichterstattung …
6 Mar 2019
## AUTOREN
Stefan Alberti
## TAGS
Eisbären
Eisbären Berlin
Hertha BSC Berlin
Schwerpunkt Klimawandel
Zoo
Tierpark
Eishockey
Eisbären
Tierpark
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