# taz.de -- Kommentar Rekorddividende bei Bayer: Konzern zerschlagen! | |
> Der Chemiekonzern Bayer will seine verunsicherten Aktionäre mit | |
> Milliarden füttern – die Zeche zahlen die Mitarbeiter. 12.000 werden | |
> entlassen. | |
Bild: Statt mit dem Geld Arbeitsplätze zu erhalten, füttert Bayer die Aktion�… | |
Dass der Chemiekonzern Bayer jetzt seinen Aktionären so viel wie noch nie | |
zahlen will, ist verwerflich. Denn der Vorstand schlägt vor, den | |
Eigentümern insgesamt [1][2,6 Milliarden Euro Dividende] zu überweisen – | |
das ist fast eine Milliarde mehr, als das Unternehmen im ganzen vergangenen | |
Jahr verdient hat. Der Gewinn ist um sage und schreibe 77 Prozent | |
eingebrochen. Und nach der Übernahme des US-Saatgut- und | |
Pestizidherstellers Monsanto will der Konzern 12.000 Stellen streichen. | |
Statt mit dem Geld Arbeitsplätze zu erhalten, füttert Bayer die Aktionäre. | |
Verwerflich war auch der Kauf von Monsanto. 54 Milliarden Euro hat er Bayer | |
gekostet. Monsanto-Aktionäre, Manager, Anwälte und Investmentbanker haben | |
kräftig Kasse gemacht. Das war ein Grund, weshalb die Vorstände beider | |
Seiten den Deal durchgesetzt haben. Dabei schadet er der Allgemeinheit, | |
weil er den [2][Wettbewerb auf dem eh schon stark konzentrierten Saatgut- | |
und Pestizidmarkt] weiter reduziert hat. | |
Die Fusion hat auch zu der unverantwortlichen Dividendenzahlung geführt. | |
Schließlich dient die Ausschüttung in erster Linie dazu, die | |
Bayer-Aktionäre zu beruhigen, deren Anteilsscheine im vergangenen Jahr 40 | |
Prozent an Wert verloren. Die Eigentümer fürchten, dass Monsanto | |
rechtskräftig zu [3][Milliarden Dollar Schadenersatz] wegen | |
Krebserkrankungen durch sein Pestizid Glyphosat verurteilt wird. Sollte es | |
so weit kommen, wird Glyphosat wohl verboten. Laut Economist kamen zuletzt | |
aber 70 Prozent des Monsanto-Betriebsgewinns von Produkten, die mit | |
Glyphosat im Zusammenhang stehen. | |
Am Ende werden die Wohltaten für die Anteilseigner und das Top-Management | |
Tausende Beschäftigte und Kunden bezahlen. Die Belegschaft verliert Jobs. | |
Die Bauern müssten zahlen, wenn Bayer seine gewachsene Macht auf dem | |
Saatgut- und Pestizidmarkt nutzt, um die Preise zu erhöhen. | |
Das muss der Staat verhindern. Er sollte die Bayer-Agrarsparte in mehrere | |
Unternehmen aufteilen, die sich Konkurrenz machen und nicht so | |
profitorientiert wie der jetzige Konzern sind. | |
27 Feb 2019 | |
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## AUTOREN | |
Jost Maurin | |
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