Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Entlassener Arbeiter in US-Fabrik: Fünf Kollegen erschossen
> Kurz nach dem Jahrestag des Amoklaufs in Parkland greift ein entlassener
> Arbeiter nahe Chicago zur Waffe. Präsident Trump schweigt zur
> Waffengewalt.
Bild: Konnten den Amokläufer stellen: Polizeieinsatz am Tatort
Chicago afp | Ein entlassener Angestellter einer Fabrik in den USA hat am
Freitag fünf Kollegen erschossen, bevor er selbst von der Polizei getötet
wurde. Der 45-Jährige habe in der Fabrik im Vorort Aurora der US-Metropole
Chicago fünf Mitarbeiter erschossen, teilte die Polizei mit. Bei einem
Schusswechsel mit herbeigeeilten Polizisten seien auch fünf Beamte verletzt
worden, bevor der Mann erschossen wurde.
Die Polizei gab den Namen des Schützen als Gary Martin an. Die
Polizeichefin von Aurora, Kristen Ziman, sagte, er habe 15 Jahre lang für
die Fabrik zur Produktion von Wasserhähnen gearbeitet, doch sei er am
Freitag entlassen worden. Warum er entlassen wurde, ob der Angriff geplant
war und ob die Opfer mit seiner Entlassung zu tun hatten, konnte Ziman
nicht sagen. Ihren Angaben zufolge wurden alle Opfer vor Eintreffen der
Polizei getötet.
Als die Polizei am Tatort eintraf, habe der Schütze umgehend das Feuer auf
sie mit einer Handfeuerwaffe eröffnet und zwei von ihnen verletzt, sagte
Ziman. Drei weitere Beamte seien bei der Suche nach dem Schützen in dem
weitläufigen Fabrikgebäude verletzt worden, doch sei ihr Leben nicht in
Gefahr. Nach 90 Minuten hätten die Polizisten schließlich den Angreifer
lokalisiert und bei einem Schusswechsel getötet, sagte die Polizeichefin.
Die Gewalttat in Aurora ereignete sich einen Tag nach dem Jahrestag des
Amoklaufs an einer High School in Parkland in Florida, wo ein früherer
Schüler 17 Menschen erschossen hatte. Seither wurden fast 1.200 Kinder in
den USA mit Schusswaffen getötet.
Allein in diesem Jahr gab es 37 Fälle, bei denen mindestens vier Menschen
getötet wurden. Eine Aktivistengruppe für schärfere Waffengesetze erklärte,
Aurora sei die 198. Massentötung in zehn Jahren.
US-Präsident Donald Trump lobte die Polizei in Aurora für „ihre großartige
Arbeit“ und sprach den Angehörigen der Opfer sein „tiefempfundenes
Mitgefühl“ aus. Der demokratische Gouverneur des Bundesstaates Illinois, JB
Pritzker, bezeichnete den Vorfall als Teil einer Gewaltepidemie.
„Morgen werden die Familien der Opfer nicht mehr vollständig sein“,
erklärte er. Sie seien Teil einer Gruppe, „die es eigentlich nicht geben
dürfte, und die trotzdem immer weiter wächst“.
Die demokratische Sprecherin des Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, hatte
am Donnerstag gesagt, [1][Waffengewalt] sei ein weit ernsthafterer
„nationaler Notfall“ als die angebliche Bedrohung durch illegale
Immigration. Trump begründet mit der illegalen Immigration [2][die
Ausrufung des Notstands], um die von ihm angekündigte Mauer an der Grenze
zu Mexiko bauen zu können.
16 Feb 2019
## LINKS
[1] /Waffengewalt/!t5026925
[2] /Die-USA-nach-Trumps-Ankuendigung/!5573706
## TAGS
Donald Trump
Schwerpunkt Waffen in den USA
Amoklauf
Waffengewalt
Schwerpunkt Waffen in den USA
Anti-Rassismus
Waffengewalt
## ARTIKEL ZUM THEMA
Schusswaffendemo in den USA: Knarrenfreunde auf der Straße
Am Martin Luther King Day demonstrieren in Virginia tausende
Waffenfanatiker. Zu ihnen gesellen sich Rechtsradikale. Trump-Fans sind sie
alle.
Chicagos neue Bürgermeisterin: Schwarze lesbische Frau an der Macht
Lori Lightfoot ist die neue Bürgermeisterin Chicagos. Sie ist Schwarz und
lesbisch – eine doppelte Premiere für die amerikanische Stadt.
Protestmarsch gegen Waffengewalt: Tausende demonstrieren in New York
Dem Aufruf der Gruppe „Youth Over Guns“ folgen Tausende. Sie fordern ein
Ende der Waffengewalt. Zum Amoklauf in Parkland werden neue Details
bekannt.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.