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# taz.de -- Klimafreundliche Energiequellen: EU fördert synthetische Brennstof…
> Mit nichts als Luft und Sonne will ein Forschungsprojekt die Motoren von
> morgen antreiben. Die EU-Kommission gibt dafür zunächst eine Million
> Euro.
Bild: Schöne Zukunftsmusik: Motorantrieb aus Sonne und Luft
Berlin taz | Die europäische Forschungsinitiative „Sunrise“ will
klimafreundlichere Kraftstoffe entwickeln. Im Rahmen der europäischen
Exzellenzförderung „Horizon 2020“ erhielt die Initiative als eines von
sechs Projekten den Zuschlag über eine Million Euro. Nach einem Jahr
Laufzeit wird entschieden, ob weiter gefördert wird. Sollte das Projekt
überzeugen, würde es mit bis zu einer Milliarde Euro bezuschusst.
„Sunrise“ ist eine Kooperation mehrerer Universitäten,
Forschungseinrichtungen und Unternehmen – aus Deutschland sind unter
anderem Siemens und die Fraunhofer Gesellschaft involviert. Ziel ist, aus
Bestandteilen der Luft durch Sonnenenergie synthetische Brennstoffe und
industriell verwertbare Chemikalien herzustellen; das Verfahren ist dabei
angelehnt an den natürlichen Prozess der Fotosynthese.
Dass sich die Methode dabei ausschließlich erneuerbarer Energien bedient,
sei „essentiell“ für eine nachhaltigere Wirtschaftsweise und das Ziel eines
klimaneutralen Europas bis 2050, sagte Projektleiter Huub de Groot von der
Universität Leiden der taz. „Sunrise“ will so Brennstoffe wie Methan,
Methanol und Ethanol produzieren – und zwar 50 Prozent günstiger als
fossile Alternativen.
Pro Hektar sollen in den Solarparks jährlich 2.500 Tonnen CO2 aus der
Atmosphäre gezogen werden. In Kombination ergäbe sich langfristig eine
negative CO2-Bilanz. Hehre Ziele, die noch in weiter Ferne liegen, wie die
InitiatorInnen selbst eingestehen.
## Sunrise könnte zu einem Flagship werden
In der ersten Phase muss „Sunrise“ seine Stichhaltigkeit beweisen. Dann
könnte es zu einem sogenannten Flagship avancieren, einem zehnjährigen
Förderprogramm der EU, das die Projekte dauerhaft in Exzellenzzentren
verwandeln soll. Ob „Sunrise“ den zweiten Zuschlag erhält, könnte
insbesondere davon abhängen, wie wirtschaftlich die Verfahren am Ende
tatsächlich sind.
Die Chancen auf den Durchbruch stiegen dabei mit der verfügbaren
Grundlagenforschung, dem Preisdruck und dem politischen Willen, sagt Jochen
Mattay, Experte für Photochemie, der taz. „Die Probleme früherer Ansätze
waren etwa die relativ geringe Zahl an Arbeitsgruppen, die sich mit dieser
Thematik befassten“, konstatiert der emeritierte Bielefelder Professor.
eu-kommission
Niedrige Preise für Kohle und Öl, das Beharren auf altbewährten Verfahren
„und nicht zuletzt das mangelnde Bewusstsein für ökologische Probleme“
hätten die Forschung zudem erschwert. Heute sei das anders, weshalb das
„Sunrise“-Projekt großes Potenzial habe, so Mattay.
20 May 2019
## AUTOREN
Jan Christoph Freybott
## TAGS
Klimaneutralität
Energiequellen
Klima
Verkehr
Grüner Kapitalismus
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