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# taz.de -- Kritik an Rekrutierung der Bundeswehr: Gut 1.600 minderjährige Sol…
> Die Anwerbung von Jugendlichen für die Bundeswehr konterkariere die
> Arbeit von Menschenrechtlern weltweit, erklärt Terre des Hommes.
Bild: Noch nicht in Bundeswehr-Ausbildung: Schülerinnen beim Girls Day im Vert…
Berlin/Osnabrück epd | Weltweit werden rund 250.000 Mädchen und Jungen als
Kindersoldaten eingesetzt. Sie werden in mindestens 19 Ländern Afrikas,
Asiens und Lateinamerikas in bewaffneten Konflikten zum Kämpfen gezwungen
oder als Spione, Minensucher und Wachposten missbraucht, wie das Deutsche
Bündnis Kindersoldaten und die Menschenrechtsorganisation Terre des Hommes
am Montag in Berlin kritisierten. Kritik gibt es aber auch an Deutschland,
wo die Bundeswehr seit einigen Jahren verstärkt Minderjährige rekrutiere.
Das Bündnis wollte dagegen am Montag eine Protestaktion vor dem
Bundeskanzleramt starten.
Die Bundesrepublik gehört den Angaben zufolge neben den USA und
Großbritannien zu den drei Industrieländern, die in großer Zahl unter
18-Jährige als Soldatinnen oder Soldaten rekrutieren. So seien allein im
Jahr 2018 in Deutschland 1.679 Minderjährige als Soldatinnen und Soldaten
rekrutiert worden, kritisierte das Bündnis. In der Bundeswehr habe sich
seit 2011 der Anteil der unter 18-Jährigen verdoppelt.
Als große Industrienationen untergrabe Deutschland gemeinsam mit den USA
und Großbritannien damit den internationalen sogenannten
„Straight-18-Standard“, der die Rekrutierung von Minderjährigen verbiete �…
und damit auch den Schutz von Kindern in bewaffneten Konflikten, sagte Rolf
Willinger, Kinderrechtsexperte von terre des hommes und Sprecher des
Deutschen Bündnis Kindersoldaten. „Denn bewaffnete Gruppen und Armeen in
Konfliktgebieten, beispielsweise in Myanmar, rechtfertigen die Rekrutierung
von Kindersoldaten auch mit dem Verweis auf die Rekrutierung minderjähriger
Soldaten in diesen drei Ländern“, so Willinger.
Das Deutsche Bündnis Kindersoldaten und Terre des Hommes äußerten sich
anlässlich des „Red Hand Day“, der alljährlich am 12. Februar begangen
wird. Am 12. Februar 2002 trat das Zusatzprotokoll zur
Kinderrechtskonvention zu Kindern in bewaffneten Konflikten in Kraft, das
den Einsatz von unter 18-Jährigen in bewaffneten Konflikten verbietet.
Norbert Müller, kinder- und jugendpolitischer Sprecher der
Bundestagsfraktion der Linken erklärte zur Studie: „Eine Viertelmillion
Kindersoldaten weltweit sind eine Viertelmillion zu viel. Die
Bundesregierung muss ihre Verantwortung ernst nehmen und die Rekrutierung
Minderjähriger bei der Bundeswehr endlich beenden. Deutschland hat nicht
nur als aktuelles Mitglied des UN-Sicherheitsrates eine besondere
Vorbildfunktion.“
11 Feb 2019
## TAGS
Bundeswehr
Kindersoldaten
Kinderschutz
Jemen Bürgerkrieg
Schwerpunkt Demokratische Republik Kongo
ILO
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