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# taz.de -- Vorwürfe gegen Helios Mariahilf Klinik: Schweigen im Ausschuss
> Klinikleitung und Gesundheitsbehörde versuchen zu verhindern, dass
> unzufriedene Mitarbeiterinnen der Geburtshilfe in Hamburg-Harburg den
> Mund aufmachen.
Bild: Die Helios-Fahne wird offenbar auch von der Gesundheitsbehörde hoch geha…
Auf der Sitzung des Gesundheitsausschusses der Bezirksversammlung Harburg
ist es am Freitagnachmittag zu einem Eklat gekommen. Das Gremium wollte die
Situation in der Geburtshilfe in der Helios Mariahilf Klinik aufklären.
Dort hatten Ende vorigen Jahres die Chefärztin Maike Manz, vier weitere
OberärztInnen und mehrere Hebammen aus Protest gegen die Arbeitsbedingungen
gekündigt. Mehrfach war zudem der Kreissaal wegen Personalmangel
geschlossen worden.
Der Ausschuss hatte nun VertreterInnen der Klinikleitung, der
Gesundheitsbehörde und der MitarbeiterInnen geladen, um alle Seiten zu
beleuchten. Doch nachdem der Ausschussvorsitzende Jörn Lohmann (Linke) Dr.
Anne Jankuhn-Janari – eine bereits aus der Geburtshilfe ausgeschiedene
Oberärztin – darüber informierte, dass die Klinikleitung die Sitzung durch
einen Anwalt überwachen ließ, verzichtete diese auf ihren angekündigten
Bericht über die Arbeitsbedingungen in der Geburtsklinik.
Der Ausschuss unterbrach daraufhin für eine Viertelstunde die Sitzung, um
zu klären, ob eine Fortführung der Sitzung unter diesen Umständen möglich
sei.
Alle Parteien der Bezirksversammlung kritisierten das Verhalten der
Klinikleitung scharf. Schon in den vergangenen Wochen hatten die
MitarbeiterInnen, die die Klinik verlassen wollen, ihre Kritik nicht weiter
konkretisiert, aus Angst vor arbeitsrechtlichen Schritten. Die
Klinikleitung war hingegen in die PR-Offensive gegangen und hatte
verbreitetet, die Bedingungen für das Klinikpersonal und die gebährenden
Frauen seien in der Geburtshilfe hervorragend.
„Total entsetzt“ vom Vorgehen der Klinikleitung aber auch der
Gesundheitsbehörde ist die Grüne Bezirksabgeordnete Gudrun Schittek. Schon
im Vorfeld der Sitzung hatte die Gesundheitsbehörde angekündigt, keine
VertreterInnen zu schicken, wenn die Chefärztin Manz, die später
kurzfristig krankheitsbedingt absagte, vom Ausschuss vernommen werde. „Es
ist ungeheuerlich, dass man versucht, uns vorzuschreiben, wen wir befragen,
um die Zustände aufzuklären“, entrüstet sich Schittek.
Die Gesundheitsbehörde nehme ihre Aufgabe als Aufsichtsbehörde gegenüber
der Geburtshilfe nicht mehr war, sondern stehe an der Seite der
Klinikleitung. Schittek spricht von „einem Klima der Furcht“ unter dem
Personal der Geburtshilfe: „Die haben die wohl berechtigte Angst, dass
Helios ihnen Anwälte auf den Hals schickt.“
„Kein bisschen schlauer geworder“, ist auch die SPD-Abgeordnete Eftichia
Olowson-Saviolaki durch die Auschuss-Sitzung: „So bleibt der Eindruck
bestehen, dass die Klinikleitung etwas zu verbergen hat.“
25 Feb 2019
## AUTOREN
Marco Carini
## TAGS
Krankenhäuser
Gesundheitsbehörde Hamburg
Geburtshilfe
Helios Kliniken GmbH
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