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# taz.de -- „National Enquirer“ gegen Jeff Bezos: Alles nur „Verhandlunge…
> Das Boulevardmagazin „Enquirer“ bestreitet, Amazon-Chef Bezos mit intimen
> Fotos erpresst zu haben. Es sei nur verhandelt worden.
Bild: „Es war eine normale Story“: Jeff Bezos, Amazon-Chef und Besitzer der…
Das US-amerikanische Boulevardmagazin National Enquirer hat die Vorwürfe
von Amazon-Chef Jeff Bezos zurückgewiesen. Bezos hatte das Blatt – und
dessen Mutterkonzern American Media Inc (AMI) – beschuldigt, ihm mit der
Veröffentlichung intimer Fotos [1][erpresst zu haben].
„Es ist keine Erpressung“, sagte Elkan Abramowitz, der Anwalt von
AMI-Vorstandsboss [2][David Pecker], am Sonntag beim [3][Fernsehsender
ABC]. Dass der National Enquirer die Fotos habe und dass die [4][von Bezos
veröffentlichten Mails] existierten, bestritt Abramowitz nicht, aber:
Bezos, der auch der Besitzer der Washington Post ist, und AMI hätten doch
beide Interesse daran gehabt, ihre Differenzen beizulegen. „Bezos wollte
nicht, dass eine weitere Geschichte über ihn oder diese Fotos
veröffentlicht werden, AMI wollte keine Verleumdung, dass ihre
Berichterstattung beeinflusst sei vom Weißen Haus, von Saudi-Arabien oder
der Washington Post. Damit hatte das nichts zu tun. Es war eine normale
Story, die der National Enquirer von einer vertrauenswürdigen Quelle
bekommen hat.“
Es sei laut Abramowitz viel mehr eine „Verhandlung“ mit Bezos gewesen: „Es
ist kein Verbrechen, jemanden zu bitten, die Wahrheit zu erzählen.“
Und überhaupt: „Die erste Story war ja schon draußen“, sagte Abramowitz.
Wären die Mails vor der ersten Veröffentlichung im Enquirer, der die noch
junge Beziehung von Bezos zu Lauren Sanchez inklusive privater
Textnachrichten öffentlich gemacht hatte, geschrieben worden, wäre das was
anderes gewesen. So aber sei es eine journalistische Entscheidung, wie
häufig man über ein Thema berichte. Und darüber sei verhandelt worden.
## Erpressung? Verhandlungen? Journalismus?
Die Aussagen lassen tief blicken, was AMI, was der National Enquirer und
was David Pecker unter Journalismus verstehen.
Nachdem Jeff Bezos AMI der Erpressung beschuldigt hatte, meldete sich auch
der Journalist [5][Ronan Farrow] bei [6][Twitter] zu Wort: Er und
mindestens ein weiterer Journalist, die über die Absprachen des National
Enquirer mit Trump recherchiert hätten, seien ebenfalls von AMI erpresst
worden. Es seien laut Farrow „Hör auf zu graben oder wir werden dich
vernichten“-Erpressungsversuche gewesen.
AMI-Chef Pecker soll ein Freund von US-Präsident Donald Trump sein. Sein
Verlag hatte vor der Präsidentschaftswahl einem Ex-Playmate 150.000 Dollar
für die Exklusivrechte an einer Geschichte gezahlt, die Trump hätte schaden
können – und die Geschichte dann [7][nicht veröffentlicht]. Das kam im Zuge
der Verurteilung von Donald Trumps [8][Ex-Anwalt Michael Cohen] zutage.
Außerdem sollen Pecker und AMI sehr enge Beziehungen zu den
saudi-arabischen Herrschern pflegen. [9][Genauso wie Trump]. Also zu jenem
Land, in dessen Botschaft im vergangenen Jahr der Journalist Jamal
Khashoggi getötet worden war. Khashoggi arbeitete für: Jeff Bezos'
Washington Post.
11 Feb 2019
## LINKS
[1] /Erpressungsversuch-gegen-Amazon-Chef/!5571584
[2] /Trump-und-sexuelle-Belaestigung/!5491907
[3] https://abcnews.go.com/Politics/ami-ceo-david-peckers-attorney-responds-ama…
[4] https://medium.com/@jeffreypbezos/no-thank-you-mr-pecker-146e3922310f
[5] /Pulitzer-Preistraeger-ueber-Aera-Trump/!5525526
[6] https://twitter.com/RonanFarrow/status/1093690150448758784
[7] /Trump-und-sexuelle-Belaestigung/!5491907
[8] /Kommentar-Trumps-Ex-Berater-Cohen/!5558626
[9] /Getoeteter-Journalist-Jamal-Khashoggi/!5552188
## AUTOREN
Jürn Kruse
## TAGS
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Schwerpunkt USA unter Donald Trump
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