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# taz.de -- Kampagne zur EU-Investitionsbank: Keinen Cent mehr für Gas
> Die Kampagne „Fossil Free EIB“ will, dass die Europäische
> Investitionsbank für fossile Energieprojekte keine Kredite mehr vergibt.
> Vor allem nicht für Gas.
Bild: Sollen laut NGOs keine Kredite bekommen: Gaspipelines hätten keine Zukun…
Berlin taz | Mehrere Nichtregierungsorganisationen haben vor kurzem die
Kampagne [1][„Fossil Free EIB“] gestartet. Ihr Ziel: Die Europäische
Investitionsbank (EIB) soll künftig keine Projekte mit fossilen
Brennstoffen wie Kohle, Öl und Gas finanzieren. Zum Bündnis gehören unter
anderem urgewald, der WWF und 350.org.
Die Europäische Investitionsbank ist vor der Weltbank der größte
zwischenstaatliche Kreditgeber der Welt. Das Kapital des Geldverleihers
beläuft sich [2][nach offiziellen Zahlen auf mehr als 243 Milliarden Euro]
und in den vergangenen fünf Jahren betrugen die Kredite für Energieprojekte
im Schnitt 13,5 Milliarden Euro jährlich.
Seit Anfang Januar [3][befragt die EIB die Öffentlichkeit] zu ihrer
Finanzierungspolitik im Energiesektor. Noch bis Ende März läuft die
Befragung. Bis dahin darf jeder Beiträge einreichen, die als Kommentare auf
der Webseite der EIB erscheinen werden.
Die EIB plant, dem Verwaltungsrat nach der Befragung bis Mitte 2019 die
neuen Vergaberichtlinien für Energieprojekte zur Genehmigung vorzulegen.
Dazu verweist die EIB auf die EU, die laut ihrem Plan „Saubere Energie für
alle Europäer“ bis 2050 auf nichtfossile Energieträger umsteigen will.
## Augen sind auf Finanzierung von Gasprojekten gerichtet
Zu den [4][Themen, die in der Befragung eine Rolle spielen werden], gehören
unter anderem Energieeffizienz, der Umstieg auf nichtfossile Energieträger
bei der Strom- und Wärmeerzeugung und die Unterstützung neuer Technologien
und Geschäftsmodelle.
Das Bündnis argumentiert, dass die EIB sich zwar öffentlich dazu bekannt
habe, ihre Investitionen bis 2020 mit den Zielen des Pariser Klimaabkommens
in Einklang zu bringen, sich aber in die entgegengesetzte Richtung bewege,
weil sie weiterhin die Fossilindustrie finanziere und Gas als
Brückentechnologie unterstütze.
Auch die deutsche Umweltschutzorganisation urgewald beteiligt sich an der
öffentlichen Befragung der EIB. „Die jetzt ganz wichtige Auseinandersetzung
dreht sich um die Finanzierung von Gasprojekten“, erklärte Regine Richter,
Bankenexpertin bei urgewald.
## Frieda Kieninger: „EIB muss Verantwortung übernehmen“
Die EU-Kommission behaupte, dass sie aus Gründen der Versorgungssicherheit
die Infrastruktur für Gas fördere und deshalb zusätzliche Pipelines bauen
will. „Wenn man jetzt anfängt, Gasinfrastruktur zu bauen, dann wird sie
für vier oder fünf Jahrzehnte stehen und nicht für 10 oder 15 Jahre.“
Frida Kieninger von Food & Water Europe stimmt zu: „In Zeiten einer immer
größeren Klimakrise, wie jüngste katastrophale Wetterereignisse und der
vergangene Bericht des Weltklimarats zeigten, muss die EIB Verantwortung
übernehmen und sich von jeder direkten und indirekten Unterstützung von
fossilen Brennstoffen wegbewegen.“
Dies gelte vor allem für Gas. Diesen Brennstoff hat die EIB in den
vergangenen Jahren mit Milliarden unterstützt. „Mit den 10 bis 20 Jahren,
die uns bleiben, um die schlimmsten Auswirkungen des Klimawandels zu
verhindern, gibt es keinen Platz für mehr Gasprojekte“, sagte Kieninger.
7 Feb 2019
## LINKS
[1] http://fossilfree-eib.eu/
[2] http://www.eib.org/de/about/key_figures/data.htm
[3] http://www.eib.org/en/about/partners/cso/consultations/item/public-consulta…
[4] http://www.eib.org/attachments/consultations/public_consultation_energy_len…
## AUTOREN
Sinan Recber
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