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# taz.de -- Nach Datenleak: Durchsuchung in Heilbronn
> Einem Bericht zufolge durchsucht das BKA im Zuge der Ermittlungen zur
> Urheberschaft des Datenleaks eine Wohnung in Baden-Württemberg.
Bild: Technische Geräte beschlagnahmt: Am Sonntag führte das BKA eine Durchsu…
Berlin dpa/taz | Im Zusammenhang mit dem [1][Online-Angriff auf Politiker
und Prominente] haben Beamte des Bundeskriminalamts einem Bericht zufolge
eine Wohnung eines Mannes in Heilbronn durchsucht. Das meldeten das
ARD-Politikmagazin „Kontraste“ und das rbb-Inforadio am frühen Montagmorgen
unter Berufung auf Sicherheitskreise. Bundesinnenminister Horst Seehofer
will sich nach weiteren Medieninformationen am Montag mit den Spitzen des
Bundesamts für IT-Sicherheit (BSI) und des Bundeskriminalamts (BKA)
treffen.
Dem rbb zufolge fand die Durchsuchung bereits am Sonntagmorgen statt,
beschlagnahmt wurden technische Geräte. Der Mann sei 19 Jahre alt, er werde
als Zeuge im Verfahren zu dem Datenklau geführt, hieß es. Der Betroffene
bestätigte dem Sender die Durchsuchung. Das Bundeskriminalamt war für eine
Stellungnahme zunächst nicht zu erreichen.
Der 19-Jährige hatte zuvor über Twitter erklärt, dass er seit langem mit
dem Veröffentlicher der Daten, der sich @_0rbit nennt, in Kontakt steht.
Laut seinen Angaben soll sich @_0rbit nach der Veröffentlichung der Daten,
die er unter anderem bei Hackerangriffen [2][auf überwiegend Politiker,
Youtube-Stars und Musiker] erbeutet hatte, bei ihm gemeldet haben.
Am späten Abend teilte der 19-Jährige auf Twitter einen Screenshot, der
nach seinen Angaben eine Unterhaltung vom 4. Januar mit @_0rbit zeigt.
Darin gibt dieser an, er beabsichtige, seine technische Ausrüstung zu
zerstören. Weiter erklärt der Zeuge, @_0rbit habe den Account beim
Messengerdienst Telegram gelöscht, der jahrelang verwendet worden sei, um
verschlüsselt zu kommunizieren. Der 19-Jährige arbeitet als Angestellter im
IT-Bereich und war in sozialen Medien verdächtigt worden, er selbst sei
@_0rbit. Dies hat er dementiert.
Hinsichtlich der Möglichkeiten für eine Ermittlung forderte der
Grünen-Vorsitzende Robert Habeck eine bessere Ausrüstung und Ausbildung der
Polizei für solche Delikte. Man brauche eine „Cyber-Polizei“, sagte er am
Montag im ARD-„Morgenmagazin“. „Wenn eingebrochen wird, muss man auch den
Täter fangen. Und wenn jetzt nichts passiert, dann wird das eine Ermutigung
für alle Anderen sein, weiter einzubrechen in unsere Daten“, warnte Habeck.
„Die Polizei muss ertüchtigt werden, solche Leute zu fassen.“ Im
Bayerischen Rundfunk kritisierte Habeck zudem, dass die Bundesregierung im
Bereich IT-Sicherheit „nicht systematisch aufgestellt“ sei. Es gebe zu
viele Zuständigkeiten und ein Informations-Wirrwarr.
Bundesinnenminister Horst Seehofer will sich [3][der Süddeutschen Zeitung
zufolge] am Montag nach eigenen Angaben mit dem Präsidenten des BSI, Arne
Schönbohm, sowie mit dem Chef des BKA, Holger Münch, treffen. Spätestens
Mitte der Woche will er die Öffentlichkeit informieren, wie er der
Süddeutschen Zeitung sagte. „Die Öffentlichkeit wird alles erfahren, was
ich weiß.“
Neben mehreren Bundestagsausschüssen wird sich auch das Parlamentspräsidium
mit dem Thema befassen, wie Bundestagsvizepräsident Hans-Peter Friedrich
(CSU) der Bild-Zeitung sagte.
Ein bislang Unbekannter hatte über das inzwischen gesperrt Twitter-Konto
@_Orbit im Dezember zahlreiche persönliche Daten von Politikern und
Prominenten als eine Art Adventskalender veröffentlicht. Manche
Informationen hatte er auch schon früher ins Netz gestellt. Das wurde
allerdings erst in der Nacht zu Freitag öffentlich – und somit auch vielen
Betroffenen – [4][bekannt].
7 Jan 2019
## LINKS
[1] /Datenleak-in-Kunst-und-Politik/!5562902
[2] /Politiker-Daten-im-Netz-veroeffentlicht/!5559344
[3] https://www.sueddeutsche.de/politik/geleakte-daten-von-politikern-seehofer-…
[4] /Persoenliche-Infos-im-Netz-veroeffentlicht/!5562778
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