| # taz.de -- UN-Migrationspakt wühlt Belgien auf: Premierminister tritt ab | |
| > Charles Michel hat seinen Rücktritt angekündigt. Dahinter steht der | |
| > Streit um den UN-Migrationspakt. Nun muss der König entscheiden. | |
| Bild: Nach einem angekündigten Misstrauenantrag kündigte Charles Michel seine… | |
| Brüssel dpa | Nach der Rücktrittsankündigung von Belgiens Regierungschef | |
| Charles Michel will König Philippe vermutlich erst am Mittwoch über das | |
| entsprechende Gesuch entscheiden. Davor will sich der Monarch nach | |
| Medienberichten im Laufe des Tages erst mit den diversen Parteichefs zu | |
| Beratungen treffen, um die politischen Möglichkeiten auszuloten. Da in | |
| Belgien ohnehin im Mai 2019 ein neues Parlament gewählt wird, könnte der | |
| König theoretisch Michel erneut mit einer Regierungsbildung für die | |
| nächsten fünf Monate beauftragen. | |
| Michel, der die Mitte-Rechts-Koalition seit 2014 führt, hatte am | |
| Dienstagabend überraschend seinen Rücktritt angekündigt und dem König sein | |
| Rücktrittsgesuch überreicht. Kurz zuvor hatten Sozialdemokraten und Grüne | |
| im Parlament einen Misstrauensantrag gegen den Liberalen Michel | |
| angekündigt. Mit ihm sollte Michel aufgefordert werden, innerhalb von 48 | |
| Stunden politische Kursänderungen vorzunehmen. | |
| Hintergrund des angekündigten Rücktritts ist eine seit zehn Tagen währende | |
| Regierungskrise. Die nationalistische Regionalpartei N-VA aus dem | |
| flämischsprachigen Norden des Landes hatte die Regierung vor eineinhalb | |
| Wochen [1][verlassen], weil der frankophone Michel (42) zur Billigung des | |
| umstrittenen [2][UN-Migrationspakts] nach Marrakesch reisen wollte. Die | |
| N-VA war der mit Abstand größte Koalitionspartner der | |
| Mitte-Rechts-Koalition. | |
| Michel machte daraufhin mit einer Minderheitsregierung weiter. Seine | |
| liberale Reformbewegung (Mouvement Réformateur/MR) hatte zusammen mit den | |
| flämischen Liberalen Open VLD sowie den Christdemokraten (CD&V) allerdings | |
| nur 52 der 150 Parlamentssitze. Eine vorgezogene Neuwahl lehnte Michel ab, | |
| da im Mai 2019 in Belgien ohnehin gewählt wird. | |
| Am Dienstag hatte Michel noch versucht, im Parlament einen drohenden | |
| Misstrauensantrag abzuwenden. Der belgischen Nachrichtenagentur Belga | |
| zufolge warb er für eine „Koalition des guten Willens“, um die | |
| Regierungsarbeit bis zu den Wahlen am 26. Mai fortzusetzen. Dabei schlug er | |
| einen Fahrplan vor, der sich auf drei Schwerpunkte stützen sollte: | |
| Kaufkraft, Sicherheit und Klimaschutz. So wollte Michel die | |
| Oppositionsparteien davon überzeugen, der Regierungskoalition im kommenden | |
| halben Jahr Mehrheiten zu verschaffen. Den Grünen und den Sozialdemokraten | |
| reichte das offenbar nicht aus. | |
| 19 Dec 2018 | |
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