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# taz.de -- Nach Kritik an Berliner Flüchtlingshangar: Die Unterkunft, die kei…
> Der Betreiber der Unterkunft im ehemaligen Flughafen Tempelhof weist
> Kritik an dortigen Zuständen zurück, beklagt aber ebenfalls mangelnde
> Planung.
Bild: In Hangar 2 in Tempelhof sind derzeit wieder mehrere hundert Menschen unt…
Der Nachtragshaushalt für das Jahr 2018, den die rot-rot-grüne Koalition am
heutigen Donnerstag beschließen will, hat auch Konsequenzen für das
Landesamt für Flüchtlinge: Mit den zusätzlichen Mitteln sollen dort 50
befristete Beschäftigungsverhältnisse in feste Stellen umgewandelt werden.
Von dieser Maßnahme verspricht sich die Senatsverwaltung für Soziales eine
„strukturelle Verbesserung“ der Personalsituation im Ankunftszentrum in der
Bundesallee, so eine Sprecherin am Mittwoch zur taz. Zudem sei vereinbart
worden, zeitweise Mitarbeiter aus der Leistungsabteilung des Landesamts in
das Ankunftszentrum zu versetzen.
So will der Senat ein Problem in den Griff bekommen, über das nach scharfer
Kritik des Flüchtlingsrats in dieser Woche verstärkt berichtet wurde: Weil
in der Bundesallee aufgrund von krankheitsbedingten Ausfällen und
Elternzeiten seit Monaten Personal fehlt, warten Flüchtlinge zum Teil
wieder wochenlang auf ihre Registrierung. So lange sind sie in Hangar 2 im
ehemaligen Flughafen Tempelhof untergebracht, wo eigentlich niemand länger
als wenige Tage verweilen soll.
Der Flüchtlingsrat hatte die Situation im Hangar kritisiert und unter
anderem mangelnde medizinische Versorgung und eine unzureichende Versorgung
mit Bettdecken in der schwer beheizbaren Halle moniert. Gegenüber der taz
hatte ein Bewohner die Vorwürfe bekräftigt und außerdem gesagt, bei
Beschwerden würden die Bewohner mit noch längeren Wartezeiten für ihre
Registrierung bestraft.
Diesen Vorwurf weist Michael Elias, Geschäftsführer der Firma Tamaja, die
die Unterkunft betreibt, am Mittwoch gegenüber der taz zurück. „Auf die
Liste, mit der festgelegt wird, wer wann zur Registrierung in die
Bundesallee gebracht wird, haben die Mitarbeiter vor Ort überhaupt keine
Einflussmöglichkeit“, sagt er.
„Unsere Mitarbeiter sind selbst sehr betroffen von der Situation in den
Hangars“, fährt er fort. Tamaja habe viele Maßnahmen ergriffen, um die
Situation dort so erträglich wie möglich zu machen. Unter anderem gebe es
ein internes Beschwerdemanagement, für das ehemalige Flüchtlinge
sozialversicherungspflichtig eingestellt wurden.
Die Zusammenarbeit mit dem Landesamt laufe auf einer fachlichen Ebene in
der alltäglichen Zusammenarbeit sehr gut, so Elias. „Die langfristige,
strategische Planung, in die mehr Akteure eingebunden sind, steht auf einem
anderen Blatt.“ Auch er könne sich nicht erklären, warum diese in Berlin so
schlecht funktioniere. „Als wir damals die Hangars eröffnet haben, hieß
es: 14 Tage maximal. Das ist jetzt mehr als drei Jahre her.“
Er könne nur vermuten, dass das Verwaltungshandeln in Berlin häufig
„politisch getrieben“ sei. „Dass Berlin momentan von drei Parteien reagie…
wird, die auch Konflikte miteinander haben, ist da vielleicht nicht die
beste Voraussetzung.“ Sozialsenatorin Elke Breitenbach (Linke) bringe aber
den „richtigen politischen Willen“ mit: „Sie will die Hangars schließen,
und das wollen wir auch.“
12 Dec 2018
## AUTOREN
Malene Gürgen
## TAGS
Flüchtlinge
Hangars
Sozialsenatorin
Tempelhofer Feld
Schwerpunkt Flucht
Hangars
Schwerpunkt Flucht
Asylpolitik
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