# taz.de -- taz-adventskalender (17): Er bringt den Geldsegen | |
> Sein Job macht ihm Spaß – kein Wunder: Lutz Trabalski von Lotto Berlin | |
> berät Menschen, die wirklich große Summen gewonnen haben. | |
Bild: Geburtsdaten gehen immer … | |
Nach dem christlichen Kalender wird die Frohe Botschaft ja erst am 24. | |
Dezember verkündet. Weil es in diesem irdischen Jammertal aber so selten | |
Grund zur Freude gibt, präsentieren wir bis Weihnachten täglich eine gute | |
Nachricht. | |
Die BürgerInnen von Genua haben im 15. Jahrhundert das Lotto entdeckt: | |
Ursprünglich diente das Los dazu, jährlich die Ratsmitglieder neu zu | |
bestimmen, gezogen wurden 5 Namen aus 90. Die BürgerInnen schlossen Wetten | |
darauf ab, welcher der KandidatInnen das Rennen machen würde. Später wurden | |
aus Namen Zahlen – aber die Wetten auf die Stadtratsposten in Genua war | |
quasi das erste „5 aus 90“, Vorbild für andere Lotto-Modelle, die folgen | |
sollten. | |
So viel zur Geschichte. Geblieben sind die Geldgewinne, die mal klein sind, | |
manchmal aber geradezu riesig. Im Jahr 2017 gab es in Berlin zwei neue | |
Multimillionäre mit 18 Millionen (Eurojackpot) und 2,7 Millionen Euro (im | |
Spiel 77 am Mittwoch), wie dem Geschäftsbericht der Deutschen | |
Klassenlotterie Berlin zu entnehmen ist. Und immerhin 29 Gewinner strichen | |
Gewinne zwischen 100.000 und 778.000 Euro ein – sogenannte Großgewinne. | |
Werden solche fällig, schlägt die Stunde von Lutz Trabalski, dem Leiter der | |
Kundenbetreuung bei Lotto Berlin. Er arbeitet auch als Gewinnerberater und | |
ist in dieser Funktion „im Durchschnitt vier- bis sechsmal im Jahr im | |
Einsatz, wenn jemand in Berlin Millionär geworden ist“, wie er der taz | |
erzählt. Die Gewinner solcher hohen Summen kommen in der Regel „von ganz | |
allein auf uns zu, die meisten bekommen ja mit, dass sie gewonnen haben“, | |
sagt Trabalski. „Und zu den wenigen, die noch nichts von ihrem Glück | |
wissen, vielleicht ein Prozent, nehmen wir neutral Kontakt auf.“ Trabalski | |
macht den Job seit 15 Jahren. | |
## Er hat drei Regeln im Gepäck | |
Glücksbotschafter wurde er eher durch Zufall. „Ich habe schon als Student | |
bei Lotto gearbeitet, die haben gut gezahlt“, erzählt der 57-Jährige. „Ich | |
habe im Haus viele Abteilungen durchlaufen und bin später Leiter der | |
Kundenbetreuung geworden – mit besagter Nebenaufgabe. Aber es gibt da keine | |
spezielle Ausbildung.“ | |
Ein „paar Eigenschaften“ müsse man allerdings mitbringen: Zum Beispiel die | |
Gabe, zuhören zu können. „Wer hierherkommt, öffnet sich, erzählt Dinge, d… | |
man sonst nur jemand Vertrautem erzählen würde“, sagt Trabalski. Seine | |
einfache und doch auch irgendwie komplizierte Aufgabe: die frohe Botschaft | |
zu überbringen – und den Gewinnern zu sagen, was sie als Nächstes machen | |
sollen. „Oder auch, was sie als Nächstes auf keinen Fall tun sollten.“ | |
Drei Regeln gebe es. „Erstens: nichts ausplaudern. Zweitens: Ruhe bewahren | |
und nicht gleich den Job kündigen oder große Anschaffungen tätigen.“ | |
Drittens: gute Berater holen. | |
Trabalski sagt, er liebe seinen Job: „Meine Nachricht ist auf jeden Fall | |
eine gute.“ | |
17 Dec 2018 | |
## AUTOREN | |
Andreas Hergeth | |
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