| # taz.de -- Entlassung von Hubertus Knabe: Die Aufarbeitung ist zu wichtig | |
| > BürgerrechtlerInnen kritisieren die Debatte um die Stasi-Gedenkstätte | |
| > Hohenschönhausen. Der Streit habe sich zur Schlammschlacht entwickelt. | |
| Bild: Knabe wurde einstimmig nach 18 Jahren als Leiter der Gedenkstätte gekün… | |
| „Es reicht!“ – mit dieser Überschrift haben sich 40 BürgerrechtlerInnen… | |
| HistorikerInnen am Mittwoch mit einer Erklärung in der Debatte um die | |
| Berliner Stasi-Gedenkstätte Hohenschönhausen zu Wort gemeldet. Ihr Tenor: | |
| Die Aufarbeitung von DDR-Unrecht sei viel zu wichtig und dürfe nicht durch | |
| den Streit über die [1][Entlassung des langjährigen Direktors Hubertus | |
| Knabe] beschädigt werden. | |
| Man sehe mit Sorge, „dass das Anliegen der Aufarbeitung hinter der Debatte | |
| um eine Person verschwindet – zur Freude all jener, die die Aufarbeitung | |
| der kommunistischen Diktatur als störend empfinden“. Orte wie | |
| Hohenschönhausen seien besonders wichtig, weil es wieder mehr Menschen | |
| gebe, „die die autoritäre und obrigkeitsstaatliche Führung eines | |
| Gemeinwesens begrüßen“. | |
| Die UnterzeichnerInnen – unter ihnen die Liedermacher Wolf Biermann, | |
| Bettina Wegner, die ehemaligen BürgerrechtlerInnen Markus Meckel, Ulrike | |
| Poppe, Wolfgang Templin und Martin Böttger – setzen auf einen neuen Leiter. | |
| Dessen Amtszeit solle befristet werden, ein hoher wissenschaftlicher | |
| Standard müsse gewährleistet sein, Führungen durch Zeitzeugen „bleiben | |
| unverzichtbar“. | |
| Der Streit habe sich zur „Schlammschlacht“ entwickelt, die Akteure | |
| verharrten in „Wagenburgen“ und würden den Konflikt politisch | |
| instrumentalisieren. „Wer die Gerichte umstandslos als politisch | |
| beeinflussbar und Teil einer linken Verschwörung des Stiftungsrates | |
| darstellt, bedient sich schlicht rechtspopulistischer | |
| Argumentationsfiguren“ – diese Kritik richtet sich gegen den | |
| Unterstützerkreis von Knabe, der die Entlassung für politisch motiviert | |
| hält. | |
| Auch wenn er nicht beim Namen genannt wird, steht der sächsische | |
| CDU-Bundestagsabgeordnete Arnold Vaatz im Fokus der Kritik. Er hatte den | |
| Berliner Kultursenator Klaus Lederer (Linke) als treibende Kraft hinter der | |
| Entlassung ausgemacht und behauptet, in Berlin seien Gerichte politisch | |
| unter Druck gesetzt worden. | |
| Hubertus Knabe war am 25. September vom Stiftungsrat unter Vorsitz von | |
| Lederer einstimmig nach 18 Jahren [2][als Leiter der Gedenkstätte | |
| Hohenschönhausen gekündigt worden]. Vorausgegangen waren Vorwürfe | |
| sexueller Belästigungen, bei denen vor allem Knabes Stellvertreter im Fokus | |
| stand. Knabe hat gegen die Entlassung geklagt. | |
| 5 Dec 2018 | |
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| Thomas Gerlach | |
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