Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Kommentar Anonymes Surfen: Keine Ausreden mehr
> Seine Daten im Netz auch eigenverantwortlich zu schützen ist heute viel
> einfacher als früher. Hilfsmittel gibt es genug.
Bild: Hundertprozentige Anonymität im Netz gibt es nicht. Aber kleine Schritte…
Alles viel zu kompliziert. Bringt ja eh nichts. Und der Klassiker: Ich hab
doch nichts zu verbergen. Die Auswahl an Ausreden, sich bloß nicht mit dem
Schutz der eigenen Daten im Netz auseinandersetzen zu müssen, ist groß. Die
Bereitschaft, tatsächlich etwas zu tun, dagegen klein. Dafür kann es nur
einen Grund geben: Faulheit. Denn sich ein kleines oder ein großes
[1][bisschen mehr an Privatsphäre] zu verschaffen mag noch vor zehn Jahren
schwierig und aufwendig gewesen sein. Aber die Netzwelt ist längst eine
andere.
Einen Tor-Browser zu installieren, ist heute nicht komplizierter, als eine
Waschmaschine zu bedienen. Das Installieren klappt sogar, wenn man noch
nicht einmal weiß, was ein Browser ist, das wird dabei netterweise nämlich
gar nicht abgefragt. Jedes Anfahren am Berg fordert mehr Zeit und
Nachdenken als ein kurzer kritischer Blick auf die eigenen
Onlineaktivitäten und die genutzte Software.
Zu einem E-Mail-Provider, der nicht alle Mails automatisch auf
werberelevanten Inhalt scannt, lässt sich mit wenigen Klicks wechseln. Für
einen Euro im Monat gibt es sogar den Luxus, dass nicht einmal der Anbieter
weiß, wie man heißt und wo man wohnt.
Facebook-freie Messenger sind mittlerweile diverse im Angebot und sie sind
nicht eine Nuance schwieriger zu bedienen als der Marktführer. Und Werbung
zu blocken ist zwar für die Seitenbetreiber fies, führt aber meist zum
richtigen Ergebnis, nämlich die Verfolgung durch haufenweise Werbeskripte
gleich mitzublockieren.
## Es sind die kleinen Schritte
Natürlich bietet nichts davon hundertprozentigen Schutz. Aber soll das ein
Argument dagegen sein? Klimaschutz ergibt also nur dann Sinn, wenn man
weder fliegt noch Auto fährt, auf Fleisch verzichtet und im
Energie-plus-Haus wohnt? Im Gegenteil. Es sind die kleinen Schritte.
Jede persönliche Information, die nicht in den Händen datensammelnder
Unternehmen landet, die nicht deren Geschäftsmodell füttert und die
angelegten Profile anreichert, ist ein Gewinn. Es spricht also nichts
dagegen, anzufangen. Jetzt. Damit der Wert der eigenen Daten nicht erst
dann auffällt, wenn es zu spät ist.
15 Nov 2018
## LINKS
[1] /Startpage-fuehrt-neue-Funktion-ein/!5548384
## AUTOREN
Svenja Bergt
## TAGS
Suchmaschine
Datenschutz
Anonymität
Netz
Google
Schwerpunkt Meta
Suchmaschine
Algorithmen
Google
## ARTIKEL ZUM THEMA
Startpage führt neue Funktion ein: Weniger Spuren bei Suche im Netz
Anonym im Netz surfen, ohne etwas zu installieren – das soll eine Funktion
der Suchmaschine Startpage bieten. Fachleute sind skeptisch.
Ethikerin über Daten und KI: „Der Markt muss reformiert werden“
Datenwirtschaft dient bisher zu wenig dem Gemeinwohl. Christiane Woopen
will sie nach den Prinzipien der sozialen Marktwirtschaft regulieren.
Angeblicher Datenkauf von Google: Lukrative Datensammelwut
Google hat angeblich Transaktionsdaten von Mastercard aufgekauft. Der
US-Konzern weist die Vorwürfe zurück, Datenschützer wollen nachhaken.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.