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# taz.de -- Vorfall in Frankfurt am Main: AfD-Wahlkämpfer zieht Schusswaffe
> Die Polizei ermittelt wegen eines Schusswaffeneinsatzes eines
> AfD-Wahlkämpfers in Frankfurt. Ein Zeuge berichtet von Todesdrohungen.
Bild: AfD-Hessen-Sprecher Robert Lambrou nennt die Vorwürfe „ehrabschneidend…
Berlin taz | Die Polizei ermittelt wegen eines Schusswaffeneinsatzes eines
AfD-Wahlkämpfers in Frankfurt am Main. Ein Polizeisprecher bestätigte der
Jungen Welt (jW), dass eine Schusswaffe beschlagnahmt wurde und wegen
„wechselseitiger Körperverletzung“ ermittelt werde. [1][Die Zeitung hatte
zuvor darüber berichtet,] dass ein Mann bei einer Flyerverteilaktion eine
scharfe Schusswaffe gezogen, die Pistole durchgeladen und einem Mann
gedroht habe, ihn zu erschießen. Dabei habe es sich um den Vater einer
AfD-Landtagskandidatin gehandelt.
Die Junge Welt zitiert den Zeugen Güven O., der den AfD-Wahlkämpfer dazu
aufgefordert habe, das Verteilen der Flyer zu unterlassen. „Ich werde dich
erschießen“, habe der Mann daraufhin gedroht. Die taz konnte ebenfalls mit
Güven O. sprechen. „Als ein Mann in meiner Siedlung Flyer verteilte, kam es
zu einer verbalen Auseinandersetzung. Dann hat er eine scharfe Waffe
gezogen, durchgeladen und auf mich gerichtet“, berichtet O. der taz.
Der Flyerverteiler habe ihm mit dem Tod gedroht und ihn als „Teufel“
beleidigt. „Ich fühle mich gar nicht gut. Das ist auch gar nicht möglich,
wenn man in den Lauf einer Waffe eines richtig aggressiven Manns schauen
musste“, so O. weiter.
Der taz liegt ein Handyvideo vor, auf dem die Beleidigungen zu hören sind,
die Drohungen allerdings nicht, auch die Waffe ist nicht sichtbar. „Pack
deine Waffe weg“, hört man O. auf dem Video sagen. Der Vorfall geschah am
vergangenen Sonntag. [2][Am nächsten Sonntag wird der Hessische Landtag
gewählt,] die AfD kommt in der letzten „HessenTrend“-Umfrage auf 12
Prozent.
## Keine Pressemitteilung der Polizei
Der hessische AfD-Landesvorsitzende Robert Lambrou schildert den Vorfall
anders. „Zu dem Vorfall am Sonntag wurde mir von einem AfD-Mitglied
folgendes zugetragen, an dem ich keinerlei Zweifel habe“, sagt er gegenüber
der taz. „Ein AfD-Wahlkämpfer, der selbst kein Mitglied der AfD ist, wurde
beim Flyerverteilen von sehr aggressiven jungen Männern körperlich
angegriffen. Aus Sicherheitsgründen ist der Mann berechtigt, eine
Schusswaffe zu tragen, da er eine gefährdete Person ist. Um sich in
Sicherheit zu begeben, hat er diese Schusswaffe gezeigt und dies zuvor
mehrfach kommuniziert. Es stimmt nicht, dass der Mann Todesdrohungen
ausgesprochen hat und jemandem eine Waffe an den Kopf gehalten hat.“
Lambrou weist zudem darauf hin, „dass es grundsätzlich gilt, das Ergebnis
der polizeilichen Ermittlungen abzuwarten.“ Die berichteten Vorwürfe der
Todesdrohung sowie der an den Kopf gehaltenen Waffe bezeichnet er dennoch
als „ehrabschneidende, diffamierende Lüge, mit dem Ziel, der AfD zu
schaden“.
Er verweist darauf, dass AfD-Wahlkämpfer immer wieder körperlich attackiert
werden würden. Dies sei im Landtagswahlkampf bereits über fünf Mal
geschehen und auf Politiker anderer Parteien zurückzuführen, die der AfD
absprechen, eine demokratische Partei zu sein. „Das ist eine neue
Eskalationsstufe.“ Das Polizeipräsidium Frankfurt am Main hat über den
Vorfall [3][nicht informiert.] Auf eine Anfrage zu dem Thema reagierte die
Polizei nicht.
23 Oct 2018
## LINKS
[1] https://www.jungewelt.de/artikel/342550.rechte-gewalt-afd-wahlk%C3%A4mpfer-…
[2] /Die-AfD-bei-der-Landtagswahl-in-Hessen/!5544152
[3] /Gastkommentar-Medien-und-die-Polizei/!5503681
## AUTOREN
Frederik Schindler
## TAGS
Junge Welt
Frankfurt/Main
Schwerpunkt AfD
Landtagswahl in Hessen
AfD Niedersachsen
Jörg Meuthen
Schwerpunkt AfD
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Thüringer Landtag
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