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# taz.de -- Nach der Landtagswahl in Bayern: Schwarz-Orange nimmt Fahrt auf
> Die CSU hat erste Gespräche über mögliche Koalitionen geführt. Eine
> Zusammenarbeit mit den Freien Wählern ist am wahrscheinlichsten.
Bild: Die Papaya-Koalition aus schwarzer CSU und orangefarbenen Freien Wählern…
München taz | Schwarz-Orange nimmt Fahrt auf. Mit der Bezeichnung „Papaya“
kann [1][der Freie-Wähler-Chef Hubert Aiwanger] zwar wenig anfangen, doch
wie man das gemeinsame Baby am Ende nennt, spielt für die beiden
Elternteile eine untergeordnete Rolle. Am Mittwoch kamen CSU und Freie
Wähler zum ersten Rendezvous zusammen. Pro forma traf sich die
CSU-Delegation später zwar noch mit den Grünen, doch aus ihrer Präferenz
für die Freien Wähler machen die Christsozialen keinen Hehl.
Für Aiwanger ginge mit der Regierungsbeteiligung [2][ein Traum in
Erfüllung.] Mit großem Selbstbewusstsein, gestärkt durch das Wahlergebnis
geht er nun in die Verhandlungen. Anders als die Grünen dürften die Freien
Wähler für die CSU ein recht bequemer Verhandlungspartner werden. Natürlich
wird es Zugeständnisse geben müssen, doch Aiwangers Kröten dürften letzten
Endes die schmackhafteren sein.
In erster Linie wird es darum gehen, das Füllhorn ein bisschen anders zu
bestücken, das Ministerpräsident Markus Söder kurz nach seiner
Inthronisierung über Bayern auszuschütten versprach. Hier Kostenfreiheit
für Kitas, da etwas Unterstützung für Hebammen und ein bisschen weniger
Weltraumambitionen. Damit wird die CSU leben können – zumal der Freistaat
finanziell großartig dasteht. Geld ist da.
In der Wirtschafts- und Landwirtschaftspolitik gibt es zwar grundsätzliche
Unterschiede zwischen den beiden Parteien, aber hier wird man sich im
Zweifelsfall auch in der Mitte treffen können. Zu den größten Brocken
gehört sicherlich die dritte Startbahn am Münchner Flughafen. Die CSU will
sie, die Freien Wähler wollen sie nicht. Da das Projekt von Söder jedoch
vorübergehend ohnehin auf Eis gelegt ist, könnte man wohl auch hier einen
Kompromiss finden. Vielleicht in Form eines Moratoriums.
## One-Man-Show
Aiwanger hat gleich drei bis sechs Ministerien für seine Partei gefordert.
Klingt dreist – aber nicht nach einem unerfüllbaren Wunsch, wenn man sich
am unteren Ende dieser Bandbreite trifft. Aiwanger, der die Freien Wähler
bisher als One-Man-Show führte, wird ohnehin schauen müssen, wo er jetzt
genügend qualifiziertes Personal findet.
Die Freien Wähler würden gern schon an diesem Freitag mit den
Koalitionsverhandlungen loslegen. „Ich habe keine roten Linien erkennen
können, die unüberwindbar wären“, meinte Aiwanger. Söder gab sich
zurückhaltender, sprach von einem „sehr konstruktiven Gespräch“ mit einem
„großen Maß an Übereinstimmungen“ und verwies auf die anschließende
Sondierung mit den Grünen.
Die Papaya wird kommen, wenn nichts Außergewöhnliches passiert. Für die
Freien Wähler heißt das, sie werden sich vorsehen müssen, dass ihnen nicht
dasselbe Schicksal blüht wie der FDP in der vorletzten Legislaturperiode.
Sie vermochte es nicht, sich neben der übermächtigen CSU ein eigenes Profil
zu geben.
17 Oct 2018
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[1] /Freie-Waehler-bei-der-Wahl-in-Bayern/!5537633
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## AUTOREN
Dominik Baur
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