| # taz.de -- Kommentar AfD bei der Bayernwahl: Partei ohne Zukunft | |
| > Die AfD fährt in Bayern weniger Stimmen ein als gedacht. Es wird immer | |
| > deutlicher, dass ohne Migration und Merkel der Partei die Perspektive | |
| > fehlt. | |
| Bild: Alexander Gauland und Jörg Meuthen (r.) nach der Bayernwahl | |
| Mut zur Wahrheit? So ein Unsinn. Phrasen dreschen, Probleme | |
| herunterspielen, Dinge schön reden – das hat die AfD-Spitze ganz schnell | |
| gelernt. Natürlich sind 10,2 Prozent in Bayern für die AfD eine | |
| Enttäuschung, auch wenn das offiziell niemand so recht zugeben will. | |
| Allerdings: Nur weil die Rechtspopulisten in den Umfragen mal besser | |
| dastanden, heißt das auch nicht, dass ihr Erfolgszug jetzt zum Stillstand | |
| kommt. [1][In den 15. Landtag in Folge] und aus dem Stand zweistellig in | |
| einem westdeutschen Bundesland – ein schlechtes Ergebnis ist das nicht. | |
| Der Ausgang der Bayernwahl zeigt aber auch die Schwierigkeiten der AfD, die | |
| ihr die Zukunft verhageln könnten. Denn eigentlich war ihre | |
| Ausgangsposition gut, trotz der Konkurrenz durch die Freien Wähler: Die | |
| Unzufriedenheit mit der allein regierenden CSU war groß, die zudem das | |
| Lieblingsthema der AfD – die Migration – täglich neu auf die Tagesordnung | |
| setzte. | |
| Doch die Bedeutung des Themas für die WählerInnen lässt nach, und bei | |
| anderen wichtigen Politikfeldern, etwa Wohnen, Bildung, Umwelt, hat die | |
| Partei wenig zu bieten. Zudem hat die Bayern-AfD die innere Zerrissenheit | |
| auf offener Bühne vorgeführt. Die Konflikte sind so groß, dass es nicht | |
| einmal für einen gemeinsamen Spitzenkandidaten reichte, viele in der Partei | |
| sehen darin einen Fehler. Was aber heißt: Künftig wird man sich auf einen | |
| verständigen. Das könnte die inhaltlich auseinanderdriftende Partei | |
| mancherorts an die Grenze der Spaltung führen. | |
| Auch der gemeinsame Aufmarsch mit Neonazis in Chemnitz und die Debatte um | |
| den Verfassungsschutz, der Teile des Jugendverbandes nun überwacht und | |
| weitere Schritte prüft, ist für die AfD ein Problem. Zwar bringt das, wie | |
| Parteichef Gauland betont, die AfD so schön in die Opferrolle. Doch das ist | |
| eben nur die halbe Wahrheit. Manche wenden sich deshalb von der Partei ab. | |
| Die Rechtspopulisten dürften sich daher trotz gegenteiliger Bekundungen | |
| über jeden Tag freuen, den die Kanzlerin im Amt ist. „Merkel muss weg“ ist | |
| ein zentraler Mobilisierungsfaktor, auf den die AfD nicht verzichten kann. | |
| 15 Oct 2018 | |
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| ## AUTOREN | |
| Sabine am Orde | |
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