Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Leichte Sprache: Die Pille für den Mann
> Die Pille ist ein beliebtes Verhütungs-Mittel. Aber für Frauen hat sie
> viele Neben-Wirkungen. Wo bleibt die Pille für den Mann?
Bild: Wann gibt es die Pille für den Mann?
Hinweis:
[1][Hier] können Sie den Text herunterladen.
[2][Hier] lesen Sie den Original-Text.
[3][Hier] lesen Sie den Text in kurz.
Hier können Sie sich den Text anhören:
────────────────────
Eine Frau und ein Mann haben Sex.
Sie wollen dabei aber keine Kinder zeugen.
Wie verhindern sie eine Schwangerschaft?
Sie können Verhütungs-Mittel benutzen.
Es gibt viele verschiedene Verhütungs-Mittel.
Es gibt zum Beispiel Kondome, Spritzen,
Pflaster und noch vieles mehr.
Auch die Anti-Baby-Pille schützt vor Schwangerschaften.
Diese Pille gibt es seit über 50 Jahren.
Sie ist ein Medikament.
Ein Arzt schreibt ein Rezept für die Pille.
Frauen kaufen die Pille mit dem Rezept in der Apotheke.
Wie nehmen Frauen die Pille ein?
Frauen nehmen die Pille einmal am Tag.
Sie nehmen die Pille 21 Tage lang.
Danach machen sie für 7 Tage eine Pause.
In dieser Zeit bekommt die Frau ihre Periode.
Was bewirkt die Pille im weiblichen Körper?
Durch die Pille kommen Hormone in den Körper.
Diese Hormone verhindern den Ei-Sprung.
Das bedeutet: Es gibt keine Ei-Zelle,
die beim Sex befruchtet werden kann.
Die Frau kann also nicht schwanger werden.
## Die Pille hat auch Nachteile
Die Pille ist ein beliebtes und sicheres Verhütungs-Mittel.
Aber nicht alles ist gut an der Pille.
Denn es gibt die Pille nur für Frauen, nicht für Männer.
Das bedeutet:
Viele Frauen müssen sich allein um die Verhütung kümmern.
Sie tragen dabei sehr viel Verantwortung.
Sie müssen viel Geld für die Pille bezahlen.
Sie müssen die Pille regelmäßig schlucken.
Und sie müssen mit den Neben-Wirkungen umgehen.
Zu den Neben-Wirkungen gehören zum Beispiel:
• Übelkeit
• Kopf-Schmerzen
• Brust-Schmerzen
• unregelmäßige Blutungen
• schlechte Stimmung
• weniger Lust auf Sex
## Wo bleibt die Pille für Männer?
Immer weniger junge Frauen nehmen die Pille.
Manche Menschen fragen sich deshalb:
Warum gibt es keine Pille für Männer?
In Wirklichkeit sucht die Forschung schon seit Jahren
nach einem Verhütungs-Mittel für Männer.
Forscher auf der ganzen Welt forschen daran.
Zum Beispiel in China, Indien und den USA.
Diese Verhütungs-Mittel für Männer werden aktuell erforscht:
• Pillen
• Salben
• Spritzen
• kleine Schalter im Hoden,
die den Spermien-Fluss stoppen
## Welche Probleme gibt es bei der Forschung?
## Große Unternehmen
Große Unternehmen bestimmen den Medikamenten-Markt.
Sie entscheiden:
Soll ein Medikament in den Verkauf gehen oder nicht?
Dabei ist für die Unternehmen wichtig,
welches Medikament viel Geld einbringt.
Die Anti-Baby-Pille bringt aktuell viel Geld ein.
Das wollen die Unternehmen nicht ändern.
Deshalb bezahlen die Unternehmen nur wenig
oder gar kein Geld für die Forschung
an Verhütungs-Mitteln für Männer.
## Strenge Regeln
Außerdem gibt es strenge Regeln in der Medikamenten-Forschung.
Diese 2 Regeln sind dabei besonders wichtig:
• Das Medikament muss genau getestet werden.
• Das Medikament darf nur wenige Neben-Wirkungen haben.
In jedem Land sind diese Regeln unterschiedlich streng.
Und oft werden diese Regeln noch strenger.
Manchmal müssen Forscher ihre Arbeit dann neu beginnen.
In Indien gibt es zum Beispiel den Forscher Sujoy Guha.
Er forscht seit Jahren an einem Verhütungs-Mittel für Männer.
Er hat eine Gel-Creme erfunden,
die den Weg zum Penis verstopft.
So können die Spermien nicht mehr fließen.
Sujoy Guha war oft schon fast fertig mit seiner Erfindung.
Aber dann kamen immer neue Regeln
und Sujoy Guha musste mehrfach von vorne anfangen.
## Vorurteile
Auch Vorurteile sind ein Problem bei der Pille für Männer.
Oft sind diese Vorurteile falsch.
Aber es gibt sie.
Und sie beeinflussen die öffentliche Meinung.
Zum Beispiel gibt es diese Vorurteile:
1. Männer können nicht mal ihre Socken aufheben.
Wie sollen sie dann regelmäßig an die Pille denken?
2. Männer können nicht schwanger werden.
Also interessieren sie sich auch nicht für Verhütung.
3. Auch wenn Männer die Pille nehmen wollen,
dann würden Frauen ihnen bei der Einnahme nicht vertrauen.
Forscher wollten diese Vorurteile nicht glauben.
Sie haben deshalb viele Menschen dazu befragt.
Die meisten Menschen haben gesagt:
Sie wollen eine Pille für Männer.
## Wie sieht die Zukunft aus?
Bis die Pille für Männer verkauft wird,
müssen noch viele Probleme gelöst werden.
Aber manche Männer wollen nicht warten.
Zum Beispiel sagt eine Gruppe von Männern in Frankreich:
Wir wollen jetzt schon etwas tun!
Diese Männer-Gruppe in Frankreich
hat besondere Unterhosen gebastelt.
Diese Unterhosen sind eine Art Verhütungs-Mittel.
Denn die Unterhosen wärmen die Hoden.
Dadurch werden auch die Spermien warm.
Spermien vertragen keine Hitze.
Die Hitze schadet den Spermien.
So kann eine Schwangerschaft verhindert werden.
Original-Text: Luise Strothmann und Sohini Chattopadhyay
Übersetzung: taz leicht
Prüfung: capito Berlin, Büro für barrierefreie Information
Gelesen von: Belinda Grasnick
Ein Text vom: 28. September 2018
28 Sep 2018
## LINKS
[1] /fileadmin/static/pdf/Pille-fur-Manner_taz-leicht_1.pdf
[2] /Die-Pille-fuer-den-Mann/!5525508
[3] /Leichte-Sprache--Kurz/!5539097
## TAGS
taz.leicht
Leichte Sprache
öffentlich-rechtliches Fernsehen
Verhütung
USA
## ARTIKEL ZUM THEMA
Spielfilm „Was wir wussten – Risiko Pille“: Das Action-Date steht!
Ein investigativer Spielfilm will aufklären über die Thrombose-Gefahr der
Antibabypille. Aber erst mal erzählt er was ganz anderes.
Sichere Verhütung für Frauen: Eine Frage des Einkommens
Ein vom Familienministerium gefördertes Modellprojekt in sieben Städten
zeigt: Frauen mit wenig Geld können sich Pille und Spirale kaum leisten.
Auszeichnung in Stockholm: Medizin-Nobelpreis für Krebsforscher
Zwei Immunologen dürfen in diesem Jahr den Nobelpreis für Medizin in
Empfang nehmen. Die Jury spricht ihnen den Preis für ihren Beitrag zum
Kampf gegen Krebs zu.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.