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# taz.de -- Lastenrad-Förderung: Windhunde im Leerlauf
> Erst wenige Senats-Zuschüsse für Lastenräder sind schon ausgezahlt. Viele
> hundert AntragstellerInnen gehen diesmal ohnehin leer aus.
Bild: Schneller als manch ein Förderverfahren – das Lastenrad
Anfang Juli fiel der Startschuss für die Lastenrad-Förderung durch die
Senatsverkehrsverwaltung. Die Ausschüttung der Zuschüsse zu den Cargobikes
sollte nach dem „Windhundprinzip“ erfolgen: Wer sich zuerst bewirbt, sieht
als erstes Geld. Das Angebot – bis zu 500 Euro für ein „normales“, bis zu
1.000 Euro für ein elektrisches Lastenfahrrad – war so verlockend, dass
mehr als 1.000 Windhunde schon am ersten Tag ins Ziel schossen.
Nicht ganz so windhundgleich hat die Verwaltung das weitere
Auswahlverfahren betrieben: Wie sie der taz am Montag mitteilte, werden die
Bescheide für die fast 1.700 privaten AntragstellerInnen erst seit der
vergangenen Woche erstellt. „In den laufenden Wochen“ erhalten erst einmal
diejenigen Post, die einen Teil der Fördersumme erbeutet haben.
Anschließend werden die Ablehnungen verschickt.
Das werden viele sein: Insgesamt haben 1.691 BerlinerInnen einen privaten
Antrag gestellt, bei 130.000 Euro Gesamtsumme reicht das Geld wohl nur für
200 bis 300 von ihnen. Entschieden wird unter den vielen, die am ersten Tag
einen vollständigen Antrag stellten, per Los. Warum das so lange dauert,
konnte die Pressestelle der Verkehrsverwaltung der taz nicht beantworten.
Etwas zügiger zur Sache ging es bei den 121 Anträgen von Gewerbetreibenden,
die ihre Transporte künftig mit dem Lastenrad abwickeln wollen. Die
Förderbescheide sind bereits verschickt, bedacht wurden 61 gewerbliche
Antragsteller. Hier gab es die Möglichkeit, Zuschüsse für mehr als ein Rad
pro Unternehmen zu beantragen. In 21 Fällen ist sogar schon das Geld
überwiesen worden.
## Zweiter Durchlauf 2019
Alle, die leer ausgegangen sind, können im kommenden Jahr noch einmal ihr
Glück versuchen. Dann gibt es insgesamt sogar 500.000 Euro, die allerdings
noch vom Hauptausschuss des Abgeordnetenhauses freigegeben werden müssen.
In welchem Verhältnis die Summen für private und gewerblichen Antragsteller
beim zweiten Durchlauf stehen, ist noch offen, auch ist der Stichtag für
die Antragstellung noch nicht bekannt. Hier lohnt es sich, die
Internetpräsenz der Senatsverwaltung im Blick zu behalten.
So populär die Lastenrad-Förderung ist – für den Fachhandel scheint sie ein
zweischneidiges Schwert zu sein. Der Betreiber des Portals cargobike.jetzt,
Arne Behrensen, weist auf einen paradoxen Effekt hin: „Die Händler stöhnen,
weil sie für die vielen Interessierten Angebote schreiben müssen – und die
schieben ihre Käufe auf, weil sie auf die Förderung hoffen.“ Die
Verkehrsverwaltung teilte der taz mit, Kenntnisse über Umsatzeinbußen von
Händlern lägen ihr nicht vor.
24 Sep 2018
## AUTOREN
Claudius Prößer
## TAGS
Schwerpunkt Radfahren in Berlin
Radverkehr
Lastenrad
Fahrrad
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groß sein.
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