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# taz.de -- Vorwurf gegen US-Richterkandidaten: Trump lehnt FBI-Ermittlung ab
> Christine Blasey Ford wirft Brett Kavanaugh versuchte Vergewaltigung vor.
> Nach ihrer öffentlichen Äußerung wird sie Opfer von Schmähungen und
> Morddrohungen.
Bild: Trumps Kandidat Brett Kavanaugh im Justizausschuss des US-Senats
Washington afp | Nach dem Vorwurf der versuchten Vergewaltigung gegen den
US-Supreme Court-Kandidaten Brett Kavanaugh hat das mutmaßliche Opfer
Ermittlungen durch das FBI gefordert. Eine umfassende Untersuchung des
Falles durch die Behörden werde „sicherstellen, dass die entscheidenden
Fakten und Zeugen in dieser Angelegenheit in einer unparteiischen Weise
bewertet werden“, teilten die Anwälte der Psychologin Christine Blasey Ford
am Dienstag in einem Brief an den Justizausschuss des Senats mit.
Der Justizausschuss müsse umfassend informiert sein, bevor er Kavanaugh zu
den Vorwürfen befrage oder Entscheidungen treffe, hieß es in dem Schreiben
weiter. Ford bezichtigt den Richterkandidaten, vor dreieinhalb Jahrzehnten
während einer Teenager-Party versucht zu haben, sie zu vergewaltigen. Der
Justizausschuss des Senats [1][wird sich nun mit dieser Anschuldigung
befassen]. Dazu ist für Montag eine öffentliche Anhörung geplant, zu der
das Gremium die Wissenschaftlerin einladen wollte.
Aus dem Brief der Anwälte geht nicht hervor, ob Ford ohne eine
FBI-Untersuchung zu der Anhörung erscheinen wird. Ihre Anwälte weisen
jedoch darauf hin, dass sie „boshafter Schikane und sogar Todesdrohungen“
ausgesetzt sei, seitdem sie am Sonntag mit ihren Vorwürfen gegen den
Richterkandidaten an die Öffentlichkeit ging. Ford habe deswegen sogar mit
ihrer Familie die Wohnung gewechselt. Ihre E-Mails seien gehackt worden,
und im Internet habe sich jemand anderes als sie ausgegeben.
Die US-Demokraten forderten daraufhin eine Verschiebung der Anhörung. Die
Senatorin Dianne Feinstein sagte, sie stimme mit Ford überein, dass eine
Anhörung am kommenden Montag „unfair“ sei. Ein Termin für die Anhörung
solle erst festgelegt werden, wenn die Ermittlungen abgeschlossen, Zeugen
befragt, Beweise überprüft und alle Seiten angehört worden seien.
Derzeit erinnere das Vorgehen an den Fall von Anita Hill, sagte Feinstein.
Im Nominierungsverfahren des Supreme-Court-Richters Clarence Thomas 1991
hatte seine ehemalige Mitarbeiterin Hill ihm sexuelle Übergriffe
vorgeworfen. Es entwickelte sich eine regelrechte Schlammschlacht, in deren
Verlauf sich Hill schwerer Angriffe auf ihre Glaub- und Ehrwürdigkeit
erwehren musste. Thomas wurde dennoch bestätigt und ist heute noch Oberster
Richter.
## Zustimmung des Senats ist notwendig
US-Präsident Donald Trump hatte den 53-jährigen Bundesberufungsrichter
Kavanaugh im Juli für das Oberste Gericht ernannt. Ohne Zustimmung des
Senats kann Kavanaugh das Amt jedoch nicht antreten.
Trump unterstützt die vom Justizausschuss angekündigte Prüfung des
Vorwurfs, lehnte eine FBI-Untersuchung hingegen ab. Die Bundespolizei habe
den Kandidaten im Rahmen des üblichen Nominierungsprozederes bereits
durchleuchtet, erkläre der US-Präsident.
Ein von der Frau benannter Zeuge, Mark Judge, lehnte eine Aussage
kategorisch ab. „Ich kann mich an diesen angeblichen Vorfall nicht
erinnern“, hieß es in einem Schreiben seiner Anwälte an den Ausschuss.
Zudem habe er „Brett nie so gesehen, wie er von Ford beschrieben wird“.
Mit Kavanaugh will Trump sein Wahlkampfversprechen erfüllen, dem mächtigen
Supreme Court eine ausdrücklich konservative Ausrichtung zu geben. Da die
obersten Richter auf Lebenszeit ernannt werden, könnte der als
erzkonservativ geltende Kavanaugh die US-Rechtsprechung jahrzehntelang
prägen.
19 Sep 2018
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