| # taz.de -- CDU fordert Schließung der Roten Flora: „Terroristische Kommando… | |
| > In ihrer Bilanz zum G20-Sonderausschuss holt Hamburgs CDU zum | |
| > Rundumschlag gegen die linke Szene aus und fordert erneut die Schließung | |
| > der Roten Flora. | |
| Bild: Im Puzzlespiel aus G20-Trümmern hat der Hamburger CDU-Fraktionschef Andr… | |
| Hamburg taz | Die Hamburger CDU hält an ihrer Linie fest: In ihrem | |
| Abschlussbericht zum G20-Sonderausschuss fordert die Bürgerschaftsfraktion | |
| zum wiederholten Mal die Schließung des autonomen Zentrums Rote Flora. „Das | |
| Grundproblem ist Linksextremismus“, sagte Dennis Gladiator, | |
| Ausschuss-Obmann der CDU-Fraktion. Die Schließung der Flora ist Teil eines | |
| von den Christdemokraten erarbeiteten „Aktionsplans“, der unter anderem den | |
| erneuten Einsatz verdeckter Ermittler vorsieht. | |
| Weil sich die Mitglieder des Sonderausschusses „Gewalttätige | |
| Ausschreitungen rund um den G20-Gipfel in Hamburg“ nach 14 Sitzungen nicht | |
| auf ein gemeinsames Abschlussstatement einigen konnten, legen die | |
| Fraktionen in einer Bürgerschaftssitzung am kommenden Mittwoch jeweils | |
| eigene Abschlussberichte vor. Die CDU präsentierte ihre Sicht der Dinge am | |
| Montag vorab auf einer eigens anberaumten Pressekonferenz. | |
| Der CDU-Fraktionsvorsitzende André Trepoll kritisierte dabei die | |
| Aufklärungsarbeit des Sonderausschusses als unzureichend. Es fehle an | |
| konkreten Konsequenzen aus den „G20-Chaostagen“. In Ihrem Abschlussbericht | |
| fordert die CDU, dass insbesondere Innensenator Andy Grote (SPD) die | |
| politische Verantwortung für den staatlichen Kontrollverlust übernehmen | |
| müsse. Eine klare Rücktrittsforderung formulierten die CDU-Politiker | |
| allerdings auch auf Nachfrage nicht. Der Innensenator müsse sich „zu seinen | |
| Fehlern bekennen und die Konsequenzen daraus ziehen“, sagte Trepoll. | |
| Deutlicher wird die CDU mit Blick auf die Rote Flora. „Der Senat darf die | |
| Gefahren des Linksextremismus nicht länger ignorieren“, heißt es in dem | |
| Abschlussbericht. Die CDU will, dass der Senat den Vertrag mit der | |
| Eigentümerin, der städtischen Johann-Daniel-Lawaetz-Stiftung, kündigt. „Die | |
| Rote Flora muss geschlossen und das Gebäude einer für alle Bürger | |
| zugänglichen Nutzung zugeführt werden.“ | |
| Obwohl der Roten Flora laut rot-grünem Senat und Polizeipräsident Ralf | |
| Martin Meyer keine aktive Rolle bei den G20-Protesten nachgewiesen werden | |
| konnte, bezeichnen die Christdemokraten die Rote Flora als Zentrum des | |
| Linksextremismus, ohne dessen Unterstützung „linksterroristische | |
| Kommandoaktionen“, wie die Ausschreitungen mit brennenden Autos an der | |
| Elbchaussee am Morgen des 7. Juli, nicht möglich gewesen wären. | |
| SPD und Grüne hatten eine Schließung der Roten Flora bereits im Vorfeld | |
| abgelehnt. In ihrem gemeinsamen Abschlussstatement zum G20-Sonderausschuss | |
| heißt es, dass eine Räumung reine Symbolpolitik sei. Stattdessen müsse das | |
| Miteinander in der Schanze zwischen den BewohnerInnen und der Roten Flora | |
| „neu ausgehandelt“ werden. Auch die Linksfraktion wird sich in ihrem | |
| Bericht am Mittwoch für den Erhalt der Roten Flora aussprechen. | |
| In ihrem „Aktionsplan“ fordert die CDU auch eine Überarbeitung des | |
| Versammlungsrechts, um Übernachtungscamps von Protestierern künftig im | |
| Vorfeld unterbinden zu können. Darüber hinaus sollen Anmelder von | |
| Demonstrationen künftig auf ihre persönliche Eignung überprüft werden. | |
| „Dass die CDU auf einen autoritären Staat hinarbeitet, ist nichts Neues“, | |
| sagte Christiane Schneider von der Linksfraktion der taz. „Diese Forderung | |
| hat aber schon eine neue Qualität.“ | |
| Den laut CDU faktisch abgeschafften Einsatz verdeckter Ermittler in der | |
| linken Szene wollen die Christdemokraten reaktivieren, „um den | |
| Sicherheitsbehörden ausreichend qualifizierte Informationen zugänglich zu | |
| machen, sodass Ausschreitungen und Unruhen wie beim G20-Gipfel verhindert | |
| werden können“. | |
| Darüber hinaus müsse die Einführung der Kennzeichnungspflicht für | |
| Polizisten wieder rückgängig gemacht werden. Nach Ansicht der CDU ist diese | |
| lediglich Ausdruck eines unbegründeten Misstrauens. | |
| 25 Sep 2018 | |
| ## AUTOREN | |
| Marthe Ruddat | |
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