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# taz.de -- Todesfälle bei Selbstporträts: Fünf Regeln für sichere Selfies
> Tod durch Selfie: Beim Aufnehmen von Selbstporträts sind schon mehrere
> Menschen gestorben. Ein paar Grundregeln können helfen.
Bild: Hauptsache ungewöhnlich: Für eindrucksvolle Selfies begeben sich manche…
Im Yosemite-Nationalpark stürzte am Mittwoch ein Wanderer in den Tod. Der
18-jährige Israeli war allein unterwegs, als er am höchsten Punkt des
Wasserfalls „Nevada Falls“ in die Tiefe fiel und starb. Der Vorfall wurde
als Unfall deklariert, Gerichtsmediziner bestätigten das. Wie The Times of
Israel berichtete, war der Jugendliche offenbar dabei, [1][ein Selfie an
der Klippe] zu knipsen.
Das ist schon öfter vorgekommen; mehrere Fälle von [2][tödlichen Unglücken
beim Aufnehmen] von Selbstporträts sind bekannt. Ein junger Russe fiel von
einem hohen Gebäude, an dessen Hauswand er nur mit einem Seil gesichert für
ein besonders eindrucksvolles Selfie hing. Ein jugendlicher Mexikaner
erschoss sich versehentlich, als er mit einer gefundenen Pistole cool für
ein Selfie posieren wollte. Ein Spanier kletterte mit einem Freund auf ein
Zugdach, um besonders tolle Fotos von sich machen zu können, und fiel
herunter.
Für ein perfektes, ungewöhnliches oder besonders eindrucksvolles Selfie
sind Manche offenbar bereit, [3][sich in Lebensgefahr zu begeben].
Online-Netzwerke wie Instagram, die von Selbstporträts und Aufmerksamkeit
leben, befeuern den Wunsch nach möglichst vielen Likes bei Nutzerinnen und
Nutzern. Gefährliche Trends machen die Runde, wobei die Gefahren
ausgeblendet werden.
Besondere Fotos schön und gut. Den Tod sind sie nicht wert. Ein paar
Grundregeln sollten Selbstporträt-Jäger trotzdem einhalten.
Fünf Leitlinien für sichere Selfies:
1. Sieh dich um, wie der Boden zu deinen Füßen beschaffen ist. Stehst du
direkt an einer Klippe, mache keinen Schritt rückwärts. Überhaupt, halte
lieber Abstand von Klippenrändern, Flussufern und ungesicherten Balkonenden
hinter dir. Dein Hinterkopf hat keine Augen.
2. Wisse, was du kannst – und was nicht. Absperrungen haben meistens ihre
Berechtigung. Versuche dich nicht an gefährlichen Stunts. Du bist nicht
James Bond, also sind Zugdächer nicht der richtige Ort zum Spazierengehen.
Auch Waffen solltest du von dir fern halten, zuallererst von deinem Kopf.
3. Ein schöner Ausblick ist toll, aber nicht um jeden Preis.
Hochstrommasten wurden für die Energieversorgung, Kräne für Lastentransport
gebaut – und nicht, um wagemutig daran hochzuklettern. Such dir lieber den
Berliner Fernsehturm oder ein Fenster im 365. Stock eines Hochhauses. Dass
du der*die Allermutigste bist, glauben wir dir gerne einfach so.
4. Konzentriere dich. Autofahren braucht deine Aufmerksamkeit. Das Auto
bewegt sich, und du solltest steuern. Wer in eine Selfie-Kamera schaut, hat
die Straße vor sich nicht mehr im Blick. Egal wie cool du mit Sonnenbrille
am Steuer aussiehst – lass es.
5. Die Smartphone-Krankheit, ohne zu schauen durch die Stadt zu rennen und
um sich herum nichts mitzukriegen, ist bedenklich genug. Beim
Selbstporträt-Schießen hast du nur dich im Blick, und das fesselt offenbar
enorm. Schau, wo du stehst. Auf Gleisen und Straßen ist es gefährlich. Dort
zu verweilen, um sich selbst zu fotografieren, ist nicht die beste Idee.
Selbst, wenn es Trend ist.
7 Sep 2018
## LINKS
[1] https://www.timesofisrael.com/israeli-teen-dies-after-falling-off-cliff-in-…
[2] https://www.maedchen.de/stars/selfie-unfall-ist-miss-austria-wegen-einem-se…
[3] https://www.maedchen.de/life/selfies-auf-schienen-toedlicher-foto-trend
## AUTOREN
Sarah Kohler
## TAGS
Selfie
Instagram
Unfälle
iPhone
Schwerpunkt Meta
Selfie
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