| # taz.de -- Abschiebungen nach Afghanistan: Nur Bayern schickt rigoros zurück | |
| > Seit Anfang Juni darf jeder abgelehnte Asylbewerber aus Afghanistan in | |
| > seine Heimat geschickt werden. Nicht alle Bundesländer nutzen die | |
| > Regelung – nur Bayern. | |
| Bild: Per Flugzeug werden abgelehnte Asylbewerber nach Afghanistan abgeschoben … | |
| Berlin epd | Die überwiegende Mehrheit der Bundesländer hält an den | |
| Einschränkungen [1][für Abschiebungen nach Afghanistan] fest. Wie eine | |
| Umfrage des Evangelischen Pressedienstes unter den Innenministerien der | |
| Länder ergab, werden weiterhin nur oder vorrangig Gefährder oder Straftäter | |
| abgeschoben. | |
| Deutschland schickt seit Ende 2016 abgelehnte Asylbewerber wieder nach | |
| Afghanistan zurück. [2][Nach einer Verschlechterung der Sicherheitslage] | |
| und [3][einem Anschlag auf die deutsche Botschaft in Kabul] wurden die | |
| Abschiebungen im Sommer 2017 auf Gefährder, Straftäter und sogenannte | |
| Identitätstäuscher beschränkt. | |
| Anfang Juni beriet das Bundeskabinett über den neuen Lagebericht des | |
| Auswärtigen Amts zu Afghanistan. Er schildert zwar nach wie vor eine | |
| „volatile“ Sicherheitslage. [4][Dennoch hob die Bundesregierung die | |
| Einschränkungen für Abschiebungen auf.] | |
| Ohne Einschränkungen schiebt derzeit aber nur Bayern Afghanen ab. Die | |
| bayerischen Ausländerbehörden seien verpflichtet, vollziehbar | |
| ausreisepflichtige Afghanen abzuschieben, hieß es aus dem Innenministerium | |
| in München. Sachsen-Anhalt und Schleswig-Holstein prüfen derzeit, wie sie | |
| mit der neuen Leitlinie für Abschiebungen umgehen wollen. | |
| ## Keine Frauen und Familien | |
| Sieben Bundesländer beschränken Abschiebungen auf Gefährder und Straftäter. | |
| Andere Bundesländer gaben an, diese Gruppen würden „vorrangig“ abgeschobe… | |
| Die Landesdirektion in Sachsen erklärte, es würden keine Frauen und | |
| Familien abgeschoben. | |
| In diesem Jahr gab es nach Angaben des Bundesinnenministeriums bislang | |
| sechs Sammelabschiebungen mit insgesamt 148 Afghanen. 226 Afghanen reisten | |
| darüber hinaus im ersten Halbjahr im Zuge einer geförderten Rückkehr aus. | |
| Insgesamt wurden bis Ende Juni laut vorläufigen Zahlen des | |
| Innenministeriums mehr als 12.000 Menschen aus Deutschland abgeschoben, | |
| knapp 9.000 sind von allein ausgereist. | |
| Abschiebungen nach Afghanistan finden aber nicht nur [5][im Rahmen | |
| gecharterter Flüge] statt. Berlin beteiligte sich etwa nur mit einer | |
| Abschiebung an einem Sammelflug. Bis Ende Mai wurden insgesamt nach Angaben | |
| der Innenverwaltung aber 28 Menschen aus der Hauptstadt nach Afghanistan | |
| abgeschoben. | |
| Die meisten Länder beteiligten sich bis Ende Juli jeweils mit einer Zahl im | |
| einstelligen Bereich an Sammelabschiebungen nach Afghanistan. Vier Länder | |
| beteiligten sich in diesem Jahr gar nicht an den von Bund organisierten | |
| Abschiebeflügen: Niedersachsen, Bremen, Brandenburg und das Saarland. | |
| 4 Aug 2018 | |
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