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# taz.de -- Gastkommentar zum Hambacher Forst: Kampf um das veraltete Geschäft
> RWE zerstört schäbigerweise kurz vorm Ende der Kohle noch Wald im
> Hambacher Forst. Nur ein Moratorium kann den Wald noch retten.
Bild: Verzweifelter Kampf um ein veraltetes Geschäftsmodell: Abholzung im Hamb…
„Wenn wir nicht gewinnen, dann treten wir wenigstens den Rasen kaputt!“ –
Mit diesem Motto zieht Energieriese RWE in den wahrscheinlich letzten Kampf
um sein veraltetes Geschäftsmodel. Während die Kohle-Kommission den Weg in
den Ausstieg erarbeiten soll, will der Konzern in diesem Herbst noch
schnell Hunderte Bäume fällen und damit die Reste des Hambacher Waldes in
NRW vernichten. Nur ein Moratorium kann den Wald jetzt noch retten.
Dabei muss dringend gehandelt werden. Vergangene Woche haben mehrere
Studien bestätigt, dass Deutschland dringend seine ältesten und
schmutzigsten Braunkohlekraftwerke abschalten muss. Nur so können die
Klimaziele überhaupt noch erreicht werden.
All das scheint RWE nicht zu interessieren, Umweltverbände und Klimaaktive
gehen davon aus, dass der Konzern im Herbst 2018 mit der Motorsäge Fakten
schaffen will. RWE hat bereits früher angekündigt, dass in der nächsten
Rodungsphase große Teile des derzeit noch 200 Hektar großen Waldgebiets
verschwinden sollen. Angeblich hängt der Weiterbetrieb des Tagebaus davon
ab.
Dieses RWE-Argumentationsmuster wurde vergangenes Jahr jedoch durch die
Realität widerlegt: Der Betrieb im Tagebau Hambach lief weiter, trotz
gerichtlich verhängtem Rodungsstopp. Und nun? Ab Oktober soll es den zum
Teil mehrere hundert Jahre alten Bäumen an die Wurzeln gehen.
[1][Immer wieder protestieren Anwohner, Umweltschützer, ja sogar die
Kirchen gegen das geplante Abholzen.] Gerichtsverfahren laufen, in Umfragen
sagen zwei von drei Menschen in NRW, dass sie schneller raus wollen aus der
Braunkohle. Jetzt wäre es an der Zeit für die Bundes- und insbesondere die
NRW-Landesregierung, den Konflikt zu entschärfen und den sozialen Frieden
zu wahren.
Mittel dazu sollte ein Abholzmoratorium sein, zumindest so lange, bis die
Kohlekommission ihren Fahrplan zum Weg aus der Kohle fertiggestellt hat.
Denn letztlich ist klar: Um dem gescheiterten Kohlekonzern RWE ein letztes
Erfolgserlebnis zu bescheren, ist der Hambacher Wald komplett ungeeignet.
20 Aug 2018
## LINKS
[1] /Proteste-im-Hambacher-Forst/!5492067
## AUTOREN
Mona Neubaur
## TAGS
RWE
Schwerpunkt Klimawandel
Kohle
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Braunkohle
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