# taz.de -- Waffenpläne für 3D-Drucker verboten: US-Gericht stoppt Veröffent… | |
> Ein Gericht hat die Verbreitung von Anleitungen für Waffen aus dem | |
> 3D-Drucker gestoppt. Tausende Nutzer haben die Pläne bereits | |
> heruntergeladen. | |
Bild: Pistole aus 3D-Drucker | |
WASHINGTON dpa | Ein Bundesgericht in den USA hat die geplante | |
Veröffentlichung von Plänen für die Herstellung von [1][Schusswaffen | |
mittels 3D-Druckern] in letzter Minute gestoppt. Das Gericht in Seattle | |
erließ am Dienstagabend eine einstweilige Verfügung, wie ein | |
Gerichtssprecher der Deutschen Presse-Agentur am Dienstagabend bestätigte. | |
Auch das Büro des Generalstaatsanwalts im Bundesstaat Washington, Bob | |
Ferguson, teilte auf Twitter mit, dem Antrag sei stattgegeben worden. | |
Kritiker hatten befürchtet, dass durch die Veröffentlichung der Pläne im | |
Internet Schusswaffen in falsche Hände geraten könnten und die öffentliche | |
Sicherheit gefährdet wird. Mithilfe der Anleitung wäre es Privatpersonen | |
möglich gewesen, sich unkontrolliert ihre eigenen, nicht zurückverfolgbaren | |
Waffen herzustellen. | |
Ferguson hatte die Verfügung beantragt und zugleich Klage gegen die | |
Regierung von Präsident Donald Trump erhoben. Sieben Bundesstaaten und der | |
Hauptstadtdistrikt Washington schlossen sich der Klage an. Der Anwalt der | |
Organisation Defense Distributed hatte das Gericht in Seattle erfolglos | |
aufgefordert, den Antrag auf einstweilige Verfügung „in seiner Gesamtheit“ | |
abzulehnen. | |
Trumps Regierung hatte im Juni einen außergerichtlichen Vergleich mit | |
Defense Distributed geschlossen, der damit die Veröffentlichung von | |
Waffenplänen für 3D-Drucker im Internet gestattet wurde. Defense | |
Distributed kündigte später an, die Pläne von diesem Mittwoch an kostenlos | |
zum Herunterladen anzubieten. | |
## Trump ist skeptisch | |
Letztlich stellte die Organisation dann schon am Dienstag Pläne für die | |
weitgehend aus Plastik bestehende Pistole vom Typ „Liberator“ („Befreier�… | |
ins Netz. Mehr als 5000 Nutzer luden [2][die Daten für den 3D-Druck] der | |
einzelnen Teile und die Anleitung für den Zusammenbau der Waffe herunter. | |
Nach der Verfügung zeigte die Download-Seite eine Fehlermeldung an. | |
Trump selbst hatte sich am Dienstag skeptisch über die Veröffentlichung von | |
Waffenplänen für 3D-Drucker geäußert. „Scheint nicht sehr sinnvoll zu | |
sein“, schrieb er auf Twitter. Er habe das Thema mit der Waffenlobby NRA | |
besprochen und werde es prüfen. | |
Washingtons Generalstaatsanwalt Ferguson argumentierte, durch die Pläne | |
erhielten „Kriminelle und Terroristen Zugang zu herunterladbaren, nicht | |
verfolgbaren und nicht aufspürbaren 3D-gedruckten Waffen“. Die | |
Generalstaatsanwälte von 20 US-Bundesstaaten und des Hauptstadtdistrikts | |
Washington hatten am Montag wegen des Vergleichs zudem einen Brandbrief an | |
Justizminister Jeff Sessions und Außenminister Mike Pompeo geschickt. | |
Der Gründer von Defense Distributed, Cody Wilson, hatte bereits 2013 Pläne | |
für die Herstellung der Schusswaffe „Liberator“ auf 3D-Druckern | |
veröffentlicht. Das Außenministerium untersagte ihm das wenige Tage später | |
mit Verweis auf Exportkontrollgesetze. Wilson klagte erfolglos dagegen. Im | |
Juni schlossen das Außen- und das Justizministerium dann überraschend einen | |
Vergleich mit ihm. | |
1 Aug 2018 | |
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