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# taz.de -- Marode Berliner Hochschulen: Die nächste Großbaustelle des Senats
> Laut einem Gutachten sind weite Teile der Hochschulgebäude marode:
> Insgesamt 3,2 Milliarden Euro würde die Sanierung kosten.
Bild: Hinter dieser Fassade muss einiges saniert werden: TU in Berlin
Nach den Schulen sollen nun auch die Gebäude der Hochschulen des Landes
grundlegend saniert werden: Am Montag stellten die elf landeseigenen
Hochschulen ein Gutachten vor, laut dem die Kosten dafür mittelfristig 3,2
Milliarden Euro betragen. Der für Wissenschaft zuständige Staatssekretär
Steffen Krach (SPD) nannte die Berechnung wichtig und solide, die
Finanzierung indes „ambitioniert“.
Für das Gutachten wurden 88 Prozent aller Gebäude der elf Hochschulen
untersucht. Laut ihm sind vor allem an der Freien (FU) und der Technischen
Universität (TU) viele in schlechtem Zustand und müssten rasch saniert
werden. TU-Präsident Christian Thomsen nannte als Beispiel das etwa hundert
Jahre alte Gebäude der Physikalischen Chemie, wo man nichts mehr verändern
dürfe, „ohne die Betriebsgenehmigung zu verlieren“. Stark betroffen sind
auch die Universität der Künste (UdK) und die Alice-Salomon-Hochschule. An
den elf landeseigenen Hochschulen studieren rund 150.000 Menschen.
Abzüglich der derzeit bereits eingeplanten Gelder für die Sanierung handelt
es sich um einen Zusatzbetrag von rund 2,3 Milliarden Euro, der in den
nächsten 15 Jahren fällig wäre – gut 150 Millionen Euro pro Jahr. Mit dem
Gutachten im Rücken will Staatssekretär Krach in den Verhandlungen über den
Doppelhaushalt 2020/21 für Investitionen in die Hochschullandschaft werben,
damit diese „sukzessive erhöht“ werden. Ziel soll eine „Roadmap“ sein,…
der die Unis ihre Investitionen möglichst genau planen können.
Prinzipiell ist derzeit genug Geld im Landeshaushalt vorhanden. 2017 betrug
der Überschuss mehr als 2,1 Milliarden Euro. Allerdings buhlen auch alle
anderen Ressorts um mehr Geld, und mit der geplanten Sanierung der Schulen
hat das Land bereits ein indirekt über Schulden finanziertes
milliardenschweres Großprojekt in Angriff genommen.
Es handle sich um eine logistische Herausforderung, so das Gutachten. Nur
die Baumängel abzuarbeiten reiche nicht aus. Vielmehr brauche es eine
umfassende Koordination der Sanierung, damit Forschung und Lehre in andere
Räumlichkeiten ausweichen können. Zu diesem Zweck sollten die Hochschulen
stärker kooperieren – ein „sensibles Thema in Berlin“, ist sich Krach
bewusst. Darüber hinaus müssen die Hochschulen Prognosen aufstellen, wie
sie in 10 bis 15 Jahren aussehen sollen, sagte Martin Rennert, Präsident
der UdK.
16 Jul 2018
## AUTOREN
Bert Schulz
## TAGS
Bildende Künstler
Studentische Hilfskräfte
Sandra Scheeres
Gemeingut in BürgerInnenhand
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