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# taz.de -- Gesperrte Accounts bei Twitter: Weniger ist mehr
> Social-Media-Aufräumaktion: Gesperrte Accounts werden nicht mehr als
> Follower angezeigt. Twitter will so glaubwürdiger werden.
Bild: Nur ein aktiver Twitterer ist ein guter Twitterer
Berlin taz | Na, in den letzten Tagen mal in den Twitter-Account geschaut?
Ein kurzer Blick könnte überraschen: Seit Mittwoch purzeln die
Followerzahlen vieler Profile dank einer Aufräumaktion des
Kurznachrichtendienstes in den Keller. Dabei werden gesperrte Accounts von
Abonnentenzahlen abgezogen, um für mehr Glaubwürdigkeit und Authentizität
zu sorgen. Es geht um viele Millionen Konten, etwa 6 Prozent aller Nutzer.
[1][Schon im Februar] hatte der Konzern Tausende Accounts gesperrt, um zu
prüfen, ob diese von Bots gesteuert sein könnten. Dieses Mal hat Twitter es
vor allem auf inaktive Nutzer und gehackte Profile abgesehen. „Wir sind
dazu verpflichtet, Vertrauen aufzubauen und ein gesundes Unterhaltungsklima
auf Twitter zu fördern. [2][Followerzahlen sollten bedeutsam und akkurat
sein]“, erklärte der Mikroblogging-Dienst in einem Tweet.
Die User nennen die Aktion den [3][#TwitterPurge], also die
Twitter-„Säuberung“. Und nicht alle sind begeistert. Manche beschweren
sich, zu Unrecht gesperrt worden zu sein. Und viele andere [4][trauern um
ihre verlorenen Fans] – auch wenn es sich um Hacker, Fakeprofile oder Bots
gehandelt haben könnte.
Der größte Teil der Community dürfte aber laut Twitter in dem Prozess, der
immer noch andauert, kaum mehr als vier Follower verlieren. Wirklich hart
trifft die Aktion dagegen Prominente, denen sehr viele User folgen.
Der Plan geht auf
[5][Twitter-Königin Katy Perry] verlor innerhalb von einem Tag fast 3
Millionen Follower. An ihrem ersten Platz veränderte der Verlust aber
nichts, denn auch [6][Justin Bieber] und [7][Barack Obama], die auf Platz
zwei und drei liegen, verloren ähnlich viele Fans.
[8][Twitter selbst musste bisher die meisten Federn lassen]: Beinahe acht
Millionen Follower gingen dem Konzern stiften. Geschadet hat es aber nicht.
Im Gegenteil. Die Twitter-Aktie stieg zwischenzeitlich um zwei Prozent. Der
Plan, glaubwürdiger zu werden, scheint aufzugehen.
Überraschend an den Entwicklungen auf Twitter sind die Verlierer und die
Gewinner der Aufräumaktion. Dass besonders populäre Nutzer mit über 100
Millionen Followern wie Katy Perry Verluste einfahren würden, war absehbar.
Doch unter den zwanzig populärsten Twitterern gibt es einen, der noch recht
gut da steht: Donald Trump.
Der amerikanische Präsident, der für seine wüste Tweeterei bekannt ist,
[9][verlor (bisher) nur 326.000 Follower] an einem Tag. Am nächsten Tag
schossen die Zahlen wieder in die Höhe. Twitter ist aber noch nicht fertig
mit dem Aufräumen. Vielleicht wird auch der @realDonaldTrump noch mehr
darunter leiden.
Übrigens: Einer der wenigen bekannten Accounts, der nicht betroffen zu sein
scheint, ist der von [10][Angela Merkel]. Für die Kanzlerin interessiert
sich wohl keiner.
13 Jul 2018
## LINKS
[1] /Twitter-ueberprueft-tausende-Accounts/!5486849
[2] https://twitter.com/Twitter/status/1017077041865412609
[3] https://twitter.com/search?q=%23TwitterPurge&src=typd
[4] https://twitter.com/tonyposnanski/status/1017585798630248449
[5] https://socialblade.com/twitter/user/katyperry
[6] https://socialblade.com/twitter/user/justinbieber
[7] https://socialblade.com/twitter/user/barackobama
[8] https://socialblade.com/twitter/user/twitter
[9] https://socialblade.com/twitter/user/realdonaldtrump
[10] https://socialblade.com/twitter/user/angelamerkeicdu
## AUTOREN
Maxie Römhild
## TAGS
Twitter / X
Social Media
Hacker
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Soziale Medien
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