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# taz.de -- Freier Eintritt für Kinder bei Hertha BSC: Herausforderung für di…
> Herthas neuestes Marketinginstrument: freier Eintritt für Kinder unter
> 14. Wenn dadurch das Stadion gefüllt würde, müsste die Ostkurve lauter
> singen.
Bild: -1 Grad, 0.2 gegen Augsburg. Macht's Spaß?
Berlin taz | Die Alte Dame beschenkt ihre Kinder. „Jungs! Mädels! Das ist
für euch“ heißt es zu Beginn des Videoclips, den Hertha BSC am Dienstag
online gestellt hat. Ein blau-weiß gestreiftes Herz ist zu sehen – es freut
sich: In der kommenden Saison haben alle Kinder unter 14 Jahren freien
Eintritt ins Olympiastadion. „Kids 4 you“ heißt die Aktion, denn ohne
fetzigen englischen Marketingspruch geht bei Hertha wenig, nicht einmal
eine so begrüßenswerte Aktion.
Abgeholt werden müssen die Tickets vor den Spielen in einem der sechs
offiziellen Fanshops, und zwar von einer erwachsenen Person. Dafür gibt es
bis zu acht Kindertickets und für Schulkassen oder Vereine auf Anfrage auch
mehr. Davon, dass die Kinder auch eine Begleitperson beim Stadionbesuch
brauchen, ist nicht die Rede. Aber was soll schon passieren in der
modernen, rundum überwachten Arena?
Zumal die Ostkurve, in der die Ultras das Spiel noch im Stehen und mit
Leidenschaft verfolgen, für die Kinder tabu bleibt. Für jeden anderen
Stadionbereich allerdings – mit Ausnahme der Gästekurve – können die
Tickets ausgestellt werden. Das entscheidet sich von Spiel zu Spiel. Ach,
und eine, also zwei Ausnahmen gibt es auch hier: Gegen den FC Bayern und
Borussia Dortmund gilt die großzügige Kartenvergabe nicht. Hier heißt es
auch für die Kleinen, sich anzustellen.
Wenn sie denn eine Schlange finden. Denn, man kann es nicht anders sagen:
Hertha BSC leidet unter akutem Desinteresse. Gerade einmal 42.945 Besucher
waren bei den 17 Bundesligaheimspielen vergangene Saison im Durchschnitt
anwesend – ein trister Blick in die graue Schüssel die Folge. Für
Werbepartner ist das in etwa so attraktiv wie ein untergehendes Schiff –
oder die SPD. Noch nicht mal gegen den Branchenprimus aus München waren die
74.475 Plätze voll gefüllt, und das trotz aller Image-Kampagnen („We try.
We fail. We win“), grell-pinker Trikots und all den anderen Einfällen der
Marketingabteilung.
Im Vergleich zu den vorausgegangenen Spielzeiten haben die Herthaner mit
jeweils um die 47.000 Zuschauer sogar noch einmal deutlich verloren. Ob die
Kids den Schwund auffangen können oder sich auch schnell langweilen bei
einem winterlichen Kick gegen den FC Augsburg, wird sich zeigen. Sollte
die Aktion jedoch zum durchschlagenden Erfolg werden, bedeutet das vor
allem für die Ultras der Ostkurve eines: Sie müssten lauter singen.
1 Aug 2018
## AUTOREN
Erik Peter
## TAGS
Hertha BSC Berlin
Olympiastadion
Kinder
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