| # taz.de -- Kontrollbehörde gegen Chemiewaffen: OPCW darf Täter benennen | |
| > Gegen den Widerstand von Russland und Syrien ist die Organisation für ein | |
| > Verbot von Chemiewaffen deutlich gestärkt worden. | |
| Bild: Die Gesellschaft zur Entsorgung von chemischen Kampfstoffen bei einer Üb… | |
| Berlin taz | Die Organisation für das Verbot chemischer Waffen (OPCW) hat | |
| am Mittwoch in Den Haag einen Vorstoß Großbritanniens und der USA mit 82 zu | |
| 24 Stimmen gebilligt, zukünftig auch die für den Einsatz chemischer Waffen | |
| Verantwortlichen zu benennen. Bisher untersucht die OPCW lediglich, ob | |
| solche Waffen eingesetzt wurden, hält sich aber mit Schuldzuweisungen | |
| zurück. Auch die Bundesregierung und 27 weitere Staaten unterstützten den | |
| britischen Vorschlag, über den am Nachmittag abgestimmt wurde. | |
| Der Vorschlag Großbritanniens ist eine Reaktion auf zahlreiche | |
| Giftgaseinsätze in Syrien, aber auch auf den mit einem Nervengift verübten | |
| Mordversuch an dem russischen Ex-Spion Sergej Skripal und seiner Tochter in | |
| London. Großbritannien beschuldigte den russischen Geheimdienst, die Tat | |
| verübt zu haben. | |
| Die internationale öffentliche Meinung sei angesichts zahlreicher Einsätze | |
| solcher Waffen seit 2013 sehr beunruhigt, sagte OPCW-Generalsekretär Ahmet | |
| Üzümcü zur Eröffnung der dreitägigen Sitzung in Den Haag. Es gebe den | |
| Vorwurf, die zuständigen internationalen Organisationen hätten versäumt, | |
| die für solche Angriffe Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen. Syrien | |
| hatte 2013 erklärt, sämtliche chemischen Kampfstoffe vernichtet zu haben. | |
| Insbesondere Russland hatte im UN-Sicherheitsrat verlässlich verhindert, | |
| dass Syriens Regime zur Verantwortung gezogen wird, was für heftige Kritik | |
| der übrigen Vetomächte an Moskau sorgte. Russland verhinderte auch 2017, | |
| dass das Mandat der vom UN-Sicherheitsrat und der OPCW gebildeten „Joint | |
| Investigative Mission“ (JIM) verlängert wurde, die ein Mandat hatte, | |
| Schuldige zu benennen. | |
| Bis zum November 2017 stellte ein gemeinsamer Ausschuss der UN und der OPCW | |
| die Verantwortung für Angriffe fest. Dessen Mandat aber war nach einem Veto | |
| Russlands im UN-Sicherheitsrat nicht verlängert worden. OPCW-Experten | |
| hatten bereits mehrere Angriffe mit Chemiewaffen im Syrien-Krieg | |
| festgestellt. Viermal waren die Regierungstruppen eindeutig als | |
| Verantwortliche ausgemacht worden. | |
| 28 Jun 2018 | |
| ## AUTOREN | |
| Stefan Schaaf | |
| ## TAGS | |
| Russland | |
| Chemiewaffen | |
| OPCW | |
| Giftgas | |
| Syrischer Bürgerkrieg | |
| Syrischer Bürgerkrieg | |
| Schwerpunkt Syrien | |
| Schwerpunkt Syrien | |
| Ost-Ghouta | |
| ## ARTIKEL ZUM THEMA | |
| Gastkommentar Chemiewaffen in Syrien: Wegducken ist keine Option | |
| Der Einsatz von Chemiewaffen in Syrien muss Ächtung erfahren. Über die | |
| Bestrafung von Kriegsverbrechen zu diskutieren, ist ein Anfang. | |
| Chemiewaffen in Syrien: OPCW hält Einsatz für wahrscheinlich | |
| Die Kontrollorganisation für Chemiewaffen gibt an, dass mit hoher | |
| Wahrscheinlichkeit Chlorgas verwendet wurde. Es soll in Idlib eingesetzt | |
| worden sein. | |
| Chemiewaffenangriffe in Syrien: Ein Onlinearchiv für Kriegsverbrechen | |
| Die Initiative Syrian Archive dokumentiert Chemiewaffenangriffe auf die | |
| syrische Bevölkerung. 212 Attacken wurden nachgewiesen. | |
| Krieg in Syrien: Endschlacht mit C-Waffen | |
| Das Regime hat eine Offensive auf die letzte Rebellenstadt bei Damaskus | |
| gestartet. Dabei sollen chemische Kampfstoffe viele Tote gefordert haben. |