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# taz.de -- Proteste gegen den AfD-Parteitag: Auch die CSU ist gegen Rechts
> Die „Friedensstadt“ Augsburg macht mobil gegen den AfD-Parteitag am
> Wochenende. Zu den Demonstranten zählen auch Vertreter der CSU.
Bild: In Augsburg formiert sich breiter Protest gegen den AfD-Parteitag
München taz | Der Appell kommt blumig daher: „Zeig dich Augsburg, zeig
deine Haltung, zeig dein Herz, zeig deinen Mut und zeig deine Toleranz“,
heißt es im [1][Aufruf zu den Demonstrationen und Kundgebungen gegen den
AfD-Parteitag]. Dieser findet am Wochenende in der Augsburger Schwabenhalle
in der Messe statt, fünf Kilometer südlich des Zentrums. Offiziell sind
2.500 Demonstranten angemeldet, mittlerweile werden aber deutlich mehr
erwartet. Trotzdem dürften die Zahlen nicht an die der
[2][Anti-AfD-Kundgebung in Berlin mit 25.000 Teilnehmern heranreichen] oder
an die Proteste beim letzten Parteitag [3][2017 in Köln, wo etwa 12.000
Gegner der AfD protestierten]. Das mag auch daran liegen, dass Augsburg nur
290.000 Einwohner und eine sehr ländliche Umgebung hat.
Schon Freitagabend wird in den innerstädtischen Clubs gegen die AfD
gefeiert, auch gibt es eine Kundgebung auf dem Rathausplatz unter dem Motto
„Für ein solidarisches Augsburg – gemeinsam gegen Rassismus“. Am Samstag
folgen die Hauptdemonstrationen. Mit 2.000 Beamten in Uniform und in Zivil
will die Polizei „deutlich Präsenz zeigen“, sagt Thomas Rieger, Sprecher
des Polizeipräsidiums Schwaben-Nord.
Organisiert wird der Protest mit dem Motto „Zeig dich Aux“ von der
Gruppierung „Bündnis für Menschenwürde“ und unterstützt vom Stadtjugend…
Augsburg. Dem Bündnis gehören unter anderem verschiedene Augsburger
Politiker, so auch Matthias Lorentzen, ein Mitarbeiter der
Grünen-Bundestagsabgeordneten und -vizepräsidentin Claudia Roth, sowie der
ehemalige Bundestagsabgeordnete Heinz Paula (SPD) ab. Roth hat ihren
Wahlkreis in Augsburg und ist in Bayerisch-Schwaben aufgewachsen.
„Wir zeigen Flagge für die Friedensstadt Augsburg und gegen den Hass“, sagt
Lorentzen. „Augsburg ist keine Stadt für Rechtspopulisten.“ Helmut Jesske,
Geschäftsführer des Stadtjugendrings, sagt der taz: „Das Bündnis ist breit
aufgestellt. Wir haben Mitglieder von der CSU bis zur Sozialistischen
Deutschen Arbeiterjugend.“ Mit dabei sind auch der DGB, die evangelische
Kirche und die Fanbetreuer des Fußball-Bundesligisten FC Augsburg.
## Zwei Demos gegen AfD und Pegida
Gleich zwei Kundgebungen gibt es am Samstagmorgen: Ab 9 Uhr wird an der
Messe demonstriert. Für 10 Uhr ist eine weitere Kundgebung in der
Innenstadt am Gewerkschaftshaus angemeldet. Zudem ist der zentral gelegene
Moritzplatz mit Infoständen verschiedener Gruppen belegt. Die
Demonstrationszüge steuern dann beide den Rathausplatz an, für die zentrale
Großkundgebung am Samstagnachmittag. „Inhaltlich unterscheiden sie sich
nicht“, sagt der Stadtjugendring-Mann Jesske über die beiden Demos.
Allerdings würden manche Teilnehmer lieber an der Messe gegen die AfD
demonstrieren, andere eher im Zentrum für ein tolerantes Augsburg.
Ein weiterer Grund für zwei Demonstrationen ist rein praktischer Natur: Um
eventuelle Pro-AfD-Demos etwa von Pegida zu verhindern, wollte das Bündnis
mit den Demos und Infoständen weite Teile des Stadtgebietes okkupieren.
Pegida München hat auch eine Kundgebung angemeldet. Zu bezweifeln ist
jedoch, dass diese Zuspruch erfährt, da der Münchner Pegida-Ableger kaum
noch existiert. Schon beim Antifa-Kongress im Münchner DGB-Haus im
vergangenen November hatte Pegida einen Straßenabschnitt vor dem Haus
belegt. Die allermeiste Zeit war dort allerdings überhaupt niemand.
Bei der Abschlusskundgebung der Gegendemonstration sollen dann der
Juso-Vorsitzende Kevin Kühnert sprechen, auch Claudia Roth und
Gewerkschaftsvertreter. Auch CSU-Bundestagsabgeordneter Volker Ullrich
sowie der Oberbürgermeister Kurt Gribl (CSU) werden sich hier äußern.
Letzterer ist sogar stellvertretender CSU-Vorsitzender. Gegen die
Zusammenarbeit mit der CSU, die sich auf Bundesebene beim Thema Asyl
derzeit sehr restriktiv zeigt, gibt es aus dem Bündnis bisher offiziell
keine Einwände.
Rätselraten herrscht darüber, ob es zu weiteren Aktionen von Linksradikalen
und Autonomen kommen könnte. Polizeisprecher Rieger sagt der taz: „Die
Veranstalter kommen aus dem friedlich-bürgerlichen Lager.“ Für den
gegenteiligen Fall hat die Polizei an einigen Orten mobile Haftplätze
errichtet.
29 Jun 2018
## LINKS
[1] https://zeigdichaux.de/
[2] /AfD-Demo-und-Gegenproteste/!5506393
[3] /Proteste-gegen-AfD-Parteitag-in-Koeln/!5403192
## AUTOREN
Patrick Guyton
## TAGS
Schwerpunkt AfD
Parteitag
CSU
Augsburg
Schwerpunkt Demos gegen rechts
Jörg Meuthen
Schwerpunkt AfD
Anti-AfD-Proteste
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