# taz.de -- Gruppe B: Portugal – Spanien: Ronaldooooohh gegen Dialektikitaka | |
> Ronaldo trifft früh. Diego Costa folgt. CR7 trifft nochmal. Costa auch. | |
> Dann Nacho. Nochmal Ronaldo. Besseren Fußball werden wir lange nicht | |
> sehen. | |
Bild: Cristiano Ronaldo kann also auch WM | |
Die Voraussetzungen: Spanien hat vor der WM mal eben [1][den Trainer | |
gefeuert], gilt aber trotzdem [2][als Favorit auf den WM-Titel]. Portugal | |
wurde vor zwei Jahren überraschend Europameister. In Gruppe B, wo | |
[3][Marokko gegen den Iran] verloren hat, sollten beide Teams weiterkommen. | |
Das Ergebnis: 3:3. | |
Das Spiel: Ronaldo wird im Strafraum von Nacho berührt, hebt spektakulär | |
ab. Elfer. Kann man geben. Ronaldo verwandelt. Souverän. 1:0 (4. Min.). Ein | |
großes Spiel beginnt, taktisch, atmosphärisch, ästhetisch. Ein | |
vorweggenommenes Halbfinale. Hundert spanische Kurzpässe, die ankommen, die | |
Rückkehr des [4][Tiki-Taka], Iniesta-Style. Portugal lässt machen und hält | |
elegant konternd dagegen. Diego Costa tanzt samt Ball in den | |
portugiesischen Strafraum, Tor! 1:1 (24.). Isco knallt den Ball an die | |
Latte (25.). Ronaldo schießt, Spaniens Torwart De Gea [5][kariust]. Drin: | |
2:1 (44.). | |
Freistoß Spanien, nette Variante, Costa ist da, Tor, 2:2 (55.). Portugal | |
bekommt eine Ecke nicht geklärt, Nacho mit dem Schienbein, brachial, | |
Innenpfosten, 2:3 (58.). Hin und her, ein wenig ruhiger alles, bis Ronaldo | |
einen Freistoß direkt verwandelt (88.). | |
Der Sergio-Ramos-Faktor: Mo Salah [6][aus dem Champions-League-Finale | |
genommen], Loris Karius' Bewusstsein im gleichen Spiel zu [7][dem eines | |
Blumenkohls] verwandelt – Sergio Ramos spielt Profifußball auf höchstem | |
Niveau so, wie er eben funktioniert. Ramos' ist – um es politisch zu wenden | |
– kein Grüner, der den Kapitalismus „zivilisieren“ will. Er ist ein | |
Marktradikaler, der den Kapitalismus auf die Spitze treibt, um als | |
führender Akteur davon zu profitieren. Brutal? Klar. Für Zuschauer | |
unattraktiv? Kämpfe in Arenen haben nicht erst seit dem Fußball seine Fans. | |
Gut: Die Abwehr und das Mittelfeld Portugals spielen auch nicht gerade wie | |
ein weicher Schwamm. Ruppig, aber nicht unfair, geht's von Beginn an zur | |
Sache und es wird sich nicht mehr ändern. | |
Der Cristiano-Ronaldo-Faktor: Noch so ein Ausnahmespieler, der alles | |
gewinnen will und darin, und nur darin, Sergio Ramos ähnlich ist. Einen CR7 | |
hat Spanien nicht, aber einen SR15 – im Nationalteam hat Ramos eine andere | |
Rückennummer als bei Real Madrid. Spanien ist lange besser als Portugal, | |
aber nicht besser als Cristiano Ronaldo, der wiederum in Diego Costa sein | |
nicht minder gutes Gegenüber findet, was Spanien wiederum zu mehr | |
Kurzpässen antreibt, auch ohne Iniesta (Thiago kommt in der 70.). | |
Dialektikitaka. | |
Der Sergio-Ramos-Cristiano-Ronaldo-Faktor: Da Ramos nicht auch Torwart sein | |
kann, ist er bei Ronaldos Elfmeter machtlos. CR7 gehört die 1. Halbzeit. | |
Beim zweiten Tor Ronaldos kommt Ramos einen Schritt zu spät. Ronaldo bleibt | |
in der zweiten Halbzeit lange unauffällig und trifft dann doch wieder. Wo | |
war Serg-, äh, wer? | |
Und nun? Wurscht. Kommen ohnehin beide weiter. Grandioser Fußball. Gerne | |
wieder. | |
15 Jun 2018 | |
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[4] http://www.deinfussballtrainer.de/trainingsuebungen/inhalt/tikitaka/ | |
[5] /Finale-der-Champions-League/!5508400 | |
[6] /Sergio-Ramos-im-CL-Finale/!5508407 | |
[7] https://de.wikipedia.org/wiki/Existentialismus#Grundpositionen_des_Existent… | |
## AUTOREN | |
Maik Söhler | |
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