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# taz.de -- Maischberger-Fake: Satiriker*innen sollen nicht klauen
> Das Zentrum für Politische Schönheit fakte eine Gauland-Ausladung der
> ARD-Talkshow Maischberger. Die Produktionsfirma reagiert offenbar per
> Anwalt.
Bild: Sie sehen: das Original
Regel eins beim Berichten über Social Media: Glaubt erst mal gar nichts.
Vergangene Woche haben die Aktionskünstler*innen vom Zentrum für Politische
Schönheit (ZPS) den [1][Facebook-Account des Maischberger-Redaktionsleiters
gefälscht] – um die Falschmeldung zu streuen, Maischberger habe, [2][genau
wie Frank Plasberg], den AfD-Bundesvorsitzenden Gauland vorläufig als
Talkgast ausgeladen. Mehrere Zeitungen fielen drauf rein und verbreiteten
die Meldung als Fakt.
Nun hat die Maischberger-Redaktion offenbar per Anwaltsschreiben von den
Aktionskünstler*innen eine Unterlassungserklärung eingefordert. Weil sie
sich für die gefälschte Facebook-Seite von Redaktionsleiter Theodor Lange
dessen Bild sowie das Maischberger-Logo unerlaubt zu eigen gemacht hätten.
Das Schreiben liegt der taz vor. Die Produktionsfirma Vincent TV wollte
sich auf Anfrage nicht zu der Sache äußern.
Laut ZPS-Gründer Philipp Ruch haben die Künstlerinnen umgehend geantwortet
und der Maischberger-Redaktion wiederum in einem Schreiben vorgeworfen, mit
ihren Sendungstiteln rechtsradikale Thesen zu reproduzieren.
Das ganze Gauland-Thema ist eigentlich von letzter Woche, also was lernen
wir daraus? Talkshow-Redaktionen verstehen manchmal nicht nur ihre eigene
Arbeit nicht (wie die von „hart aber fair“, die einfach nicht einsehen
will, dass Journalist*innen Themen setzen und nicht bloß „abbilden“).
Manchmal verstehen sie auch einfach keinen Spaß.
11 Jun 2018
## LINKS
[1] https://twitter.com/politicalbeauty/status/1003696541713002503
[2] /Framing-in-politischen-Talkshows/!5508728
## AUTOREN
Peter Weissenburger
## TAGS
Maischberger
Alexander Gauland
Zentrum für Politische Schönheit
Fake
Schwerpunkt Krieg in der Ukraine
Die Linke
ARD
Maischberger
Hart aber fair
ARD
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