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# taz.de -- Warnstreik an Berliner Hochschulen: Unbeweglichkeit im Tarifstreit
> Die studentischen Beschäftigten kämpfen um ihren Tarifvertrag. Die
> Hochschulen blockieren und der Senat hält sich für nicht zuständig.
Bild: Der Regierende Bürgermeister verweist im Tarifstreit auf die Autonomie d…
Berlin taz | Ziemlich unversöhnlich stehen sich die Tarifparteien auch in
der zweiten Woche des Warnstreiks der studentischen Beschäftigten an den
Berliner Hochschulen gegenüber. Seit über einem Jahr stocken die
Verhandlungen. Streitpunkte sind Anpassungshöhe der Gehälter und die
Kopplung an den Tarifvertrag der Länder (TV-L). Seit 2001 ist der
Stundenlohn unverändert bei 10,98 Euro.
Die Studierenden fordern 14 Euro, die Arbeitgeber bieten eine schrittweise
Anhebung auf 12,50 bis 2020 an. Die Technische Universität (TU) zahlt
diesen Betrag einseitig bereits jetzt. Gegen die TV-L-Kopplung sperren sich
die Hochschulen, vertreten durch den Kommunalen Arbeitgeberverband (KAV),
völlig.
Die letzte Verhandlungsrunde Ende Mai ließ der KAV ergebnislos platzen,
auch die gewerkschaftliche Tarifkommission rückt nicht von ihren
Forderungen ab. Aus Kreisen der Tarifparteien heißt es, dass die
Senatsverwaltung für Wissenschaft zwar versuche, zu vermitteln, konkrete
Gesprächstermine seien jedoch nicht vereinbart. Der zuständige
Staatssekretär, Steffen Krach wollte sich auf Nachfrage der taz nicht zu
den laufenden Tarifverhandlungen äußern. Noch am Wochenende hatte der
Regierende Michael Müller die Verantwortung des Senates in der Sache
zurückgewiesen. Verhandlungspartner seien die autonomen Hochschulen und
nicht die Landesregierung.
Die Streikenden Studierenden sprengten am Samstagnachmittag die
Auftaktveranstaltung der Langen Nacht der Wissenschaften in der Freien
Universität, einen Science Slam, und versuchten vor Publikum in die direkte
Debatte mit Müller und Wissenschaftsstaatssekretär Krach zu treten. Später
an der TU wurde ebenfalls ein Science Slam zur Bühne für die studentischen
Beschäftigten. Kleinere Aktionen sollten über die gesamte Lange Nacht das
Publikum für den Tarifkonflikt interessieren. Im laufenden Hochschulbetrieb
werden die Streikfolgen – Ausfall von Tutorien, verkürzte Öffnungszeiten
von Rechenzentren und Bibliotheken – mit nahendem Semesterende deutlicher.
Matthias Neis von der Gewerkschaft Verdi bestätigte gegenüber der taz, dass
die Beteiligung im Vergleich zu vorherigen Warnstreiks deutlich gestiegen
sei. Am Mittwoch wird zur zentralen Demonstration des Streiks aufgerufen
(14 Uhr, ab Hohenzollernplatz). Die Streikenden versuchen zusätzlich ihre
KommilitonInnen zur solidarischen Teilnahme zu mobilisieren. „Auch alle
anderen Beschäftigten an den Hochschulen sind natürlich herzlich
eingeladen, sich zu beteiligen“, so Matthias Neis gegenüber der taz.
12 Jun 2018
## AUTOREN
Daniél Kretschmar
## TAGS
Studentische Hilfskräfte
Verdi
Tarifvertrag
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Wochenkommentar
Tarifvertrag
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