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# taz.de -- Verhandlungen mit Nordkorea: Kim-Trump-Gipfel in Gefahr
> Nachdem Nordkorea ein Treffen mit Südkorea abgesagt hat, stellt das Land
> auch den Gipfel mit den USA in Frage. Es fühlt sich „in die Ecke
> gedrängt“.
Bild: Momentan reden sie eher aneinander vorbei als miteinander: Donald Trump u…
Seoul ap | Nordkorea hat das geplante Gipfeltreffen von Staatschef Kim Jong
Un und US-Präsident Donald Trump infrage gestellt. Pjöngjang habe kein
Interesse an dem Treffen, falls es auf „einseitigen“ US-Forderungen nach
einer nordkoreanischen Abkehr von Atomwaffen beruhe, teilte
Vize-Außenminister Kim Kye Gwan mit. Nur wenige Stunden zuvor hatte die
nordkoreanische Führung ein für Mittwoch geplantes ranghohes Treffen mit
Südkorea platzen lassen. Damit droht eine diplomatische Kehrtwende im
[1][Tauwetter auf der koreanischen Halbinsel].
Kim Kye Gwan kritisierte jüngste Aussagen von Trumps Nationalem
Sicherheitsberater John Bolton, demzufolge Nordkorea bei der Abrüstung dem
[2][„libyschen Modell“ von vor rund 15 Jahren] folgen sollte. Bolton hatte
gesagt, Nordkorea solle eine „vollständige, nachweisbare und unumkehrbare“
Demontage des Atomwaffenprogramms erbringen. Kim sagte, wenn die
Trump-Regierung den geplanten Gipfel mit einer ehrlichen Absicht antrete,
die Beziehungen zu verbessern, wolle sein Land angemessen reagieren. „Aber
wir sind nicht länger an einer Verhandlung interessiert, bei der es nur
darum geht, uns in eine Ecke zu drängen.“
Libyen hatte sein ohnehin unvollständiges Nuklearprogramm in den 2000er
Jahren aufgegeben, um im Gegenzug Erleichterung von Sanktionen zu erhalten.
2011 hatte Kim Jong Un die Macht in Nordkorea übernommen – wenige Monate
nach dem Tod des libyschen Diktators Muammar al-Gaddafi durch Rebellenhand.
Am Mittwoch hatte Nordkoreas Führung bereits überraschend ein in einem
Grenzort geplantes Treffen mit ranghohen südkoreanischen
Regierungsvertretern abgesagt. Begründet wurde der Schritt mit gemeinsamen
Militärmanövern von USA und Südkorea. Seoul drückte sein Bedauern über die
Absage aus und rief Pjöngjang zur Rückkehr an den Verhandlungstisch auf.
Die von Nordkorea monierten Militärmanöver „Max Thunder“ begannen am Mont…
und sollen bis zum 25. Mai dauern. Ziel der Übungen ist eine verbesserte
Zusammenarbeit von US-Streitkräften mit südkoreanischen Truppen.
Das südkoreanische Verteidigungsministerium kündigte an, trotz der wütenden
Reaktion aus Nordkorea an den Manövern festzuhalten. Zuvor hatte bereits
das Pentagon „Max Thunder“ verteidigt. Es handele sich um eine jährliche
Routine mit rein defensivem Charakter – daran habe sich seit Jahrzehnten
nichts geändert. Wie schon in der Vergangenheit sollen Flugzeuge der
US-Luftwaffe, die Armee sowie Marineeinheiten teilnehmen.
Experten haben sich bislang skeptisch darüber gezeigt, ob Kim Jong Un sein
Nuklearprogramm wirklich aufgeben wird. Er hat sich zwar zur Diskussion
bereit gezeigt. Der Begriff „Denuklearisierung“ ist aber umstritten – zuv…
wurde er in Nordkorea benutzt, wenn die Vereinigten Staaten etwa im
Gegenzug für eine nukleare Abrüstung zum Abzug ihrer 28.500 Soldaten in
Südkorea aufgefordert wurden.
16 May 2018
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