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# taz.de -- Terroranschläge in Nigeria: Bis zu 60 Tote
> In der Stadt Mubi gab es zwei Selbstmordanschläge mit vielen Toten. Alles
> spricht dafür, dass die Terrorgruppe Boko Haram dahintersteckt.
Bild: Nach den Anschlägen in Mubi helfen Einsatzkräfte den Verletzten
Cotonou taz | Mubi ist erneut Ziel eines Terroranschlags geworden. In der
wichtigen Handelsstadt im Nordosten Nigerias im Bundesstaat Adamawa haben
Christen und Muslime bisher friedlich zusammen gelebt. Bei zwei Anschlägen
rund um eine Moschee am Rande eines Marktes sind am 1. Mai nach
Behördeninformationen 27 Menschen ums Leben gekommen. 56 weitere seien ins
Krankenhaus eingeliefert worden, so bestätigte es Ahmad Sajoh,
Informationenskommissar im Bundesstaat Adamawa, gegenüber der Onlinezeitung
Premium Times. In anderen Medien wird eine weitaus höheren Opferzahl
genannt. Dort ist von bis zu 60 Toten die Rede.
Der erste Selbstmordattentäter hat sich Augenzeugeninformationen zufolge
kurz vor Beginn des Mittagsgebets an der Moschee der Stadt in die Luft
gesprengt. Ausgerechnet dort, wo sich zahlreiche Menschen in Sicherheit
bringen wollten, zündete ein zweiter Attentäter dann einen weiteren
Sprengsatz.
Adamawas Gouverneur, Mohammed Umar Jibrilla Bindow, der den Anschlag als
„satanistisch, feige und hinterhältig“ bezeichnete, hat den Opfern und
deren Angehörigen mittlerweile Unterstützung zugesagt. Mubi ist seit Ende
November 2017 bereits zum zweiten Mal schwer getroffen worden. Schon damals
starben 58 Menschen, die zum Morgengebet in eine Moschee gekommen waren.
Die Terrorgruppe Boko Haram um ihren Anführer Abubakar Shekau hat sich
bisher nicht zu dem Angriff bekannt. Doch alles spricht dafür. Die Miliz
zündet seit knapp drei Jahren Sprengsätze vorwiegend an Moscheen oder auf
Märkten. Es sind sogenannte „weiche Ziele“. Kirchen hingegen werden heute
seltener von der Gruppe angegriffen, da diese frühzeitig
Sicherheitskonzepte entwickelt und umgesetzt haben.
Der erneute Anschlag hat sich ausgerechnet einen Tag nach dem Treffen
zwischen Nigerias Präsident Muhammadu Buhari und US-Präsident Donald Trump
ereignet. Medienberichten zufolge sagte Trump, er hoffe, dass nigerianische
Behörden „unschuldige Zivilisten aller Glaubensrichtungen“ schützen würd…
Betont wurde auch, dass der Anti-Terror-Kampf für beide Länder Priorität
habe. Kurz vor dem Treffen im Weißen Haus war außerdem ein Vertrag zum Kauf
von zwölf Kampfflugzeugen in Höhe von umgerechnet rund 400 Millionen Euro
unterzeichnet worden.
Vor Ort, so berichten Augenzeugen immer wieder, stagniert der Kampf gegen
die Miliz jedoch. Vor allem Binnenflüchtlinge beklagen, dass sie bis heute
nicht in ihre Heimatdörfer zurück können. Neben mangelnder Infrastruktur
fehle es an Sicherheitsmaßnahmen durch Polizei und Armee. Betroffen sind
vor allem jene, die aus dem Osten des Bundesstaates Borno sowie aus der
Nähe des Tschadsees stammen. Das spiegelt auch der am Montag
veröffentlichte Bericht der Internationalen Organisation für Migration
(IOM). Aktuell sind knapp 1,9 Millionen Menschen im eigenen Land auf der
Flucht. Das sind sechs Prozent mehr als noch im Februar.
2 May 2018
## AUTOREN
Katrin Gänsler
## TAGS
Nigeria
Anschläge
Boko Haram
Nigeria
Schwerpunkt Islamistischer Terror
Boko Haram
Nigeria
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