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# taz.de -- Mehr Sanktionen beim ALG I: Auszahlungen öfter verweigert
> Die Sperrzeiten für Arbeitslosengeld-I-Bezieher erreichten 2017 einen
> neuen Höchststand. Katja Kipping von den Linken will die Sperren
> abschaffen.
Bild: Warten müssen manche Bezieher des ALG I nicht nur in der Arbeitsagentur
Die Arbeitsagenturen haben im vergangenen Jahr Beziehern von
Arbeitslosengeld I über 810.000 Mal die Auszahlung für mindestens eine
Woche verweigert. Damit haben sich die Sperrzeiten beim Arbeitslosengeld I
zum zweiten Mal in Folge erhöht. Im Jahr 2015 verhängten die
Arbeitsagenturen in 718.000 Fällen Sperrzeiten, 2016 stieg die Zahl auf
769.000. Das geht aus einer Anfrage der Linken-Bundestagsabgeordneten Katja
Kipping an die Bundesagentur für Arbeit hervor, die der taz vorliegt.
Das Arbeitslosengeld kann bis zu 12 Wochen einbehalten werden, wenn etwa
Arbeitslose angebotene Eingliederungsmaßnahmen verweigern oder sich nicht
fristgemäß arbeitslos melden. Meldeversäumnisse und verspätete
Arbeitsgesuche waren laut Arbeitsagentur in den vergangenen Jahren jeweils
auch die häufigsten Gründe für die kurzzeitige Streichung des Geldes.
Häufigster Anlass für einen dreimonatigen Entzug von Arbeitslosengeld war
2017 wie in den Vorjahren, dass Arbeitnehmer ihren Job selbst kündigten,
ohne eine Anschlussstelle zu haben. Ein Sprecher der Arbeitsagentur
begründete auf Anfrage der taz den Anstieg der Sperrzeiten denn auch mit
dem hohen Stellenangebot, also der entspannten Lage am Arbeitsmarkt.
Kipping kritisiert die Zahlen hingegen. Gegenüber der taz erklärte sie:
„Jede Sperrzeit ist ein Versicherungsklau, weil in dieser Zeit
Versicherungsleistung komplett nicht erbracht und die Zeit der Sperre von
der schon jetzt zu geringen Zeit des Anspruchs auf Arbeitslosengeld I
abgezogen werden.“ Sperrzeiten gehörten sofort abgeschafft, fordert die
Linken-Politikerin.
1 May 2018
## AUTOREN
Anna Lehmann
## TAGS
Arbeitslosengeld
Die Linke
Agentur für Arbeit
Katja Kipping
Arbeitslosengeld
Hartz IV
Die Linke
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