# taz.de -- Polizei Berlin: Die Neue stellt sich vor | |
> Im Innenausschuss des Abgeordnetenhauses spricht Barbara Slowik über ihre | |
> Vorhaben als neue Polizeipräsidentin von Berlin. | |
Bild: Polizeipräsidentin Barbara Slowik bei der Amtseinführung am 10. April | |
Es war der erste Auftritt von Berlins neuer Polizeipräsidentin Barbara | |
Slowik im Innenausschuss des Abgeordnetenhauses. Wenn es in ihrer kurzen | |
Vorstellungsrede einen Satz gab, der aufhorchen ließ, dann war es dieser: | |
Kritik in der Polizeibehörde müsse „hierarchieunabhängig“ geäußert wer… | |
können. Dass Diskussionen geführt würden, „ist mir wichtig“, betonte | |
Slowik. „Sonst werden wir uns nicht weiterentwickeln können.“ | |
Mit „wir“ ist die 22.000 Köpfe zählende Berliner Polizei gemeint. Seit dem | |
10. April wird sie zum ersten Mal von einer Frau geleitet. Zuvor hatte es | |
einmal für eineinhalb Jahre eine kommissarische Polizeipräsidentin gegeben | |
– Margarete Koppers. Slowik löste den bisherigen Polizeipräsidenten Klaus | |
Kandt ab. In kornblumenblauem Kostüm und weißer Bluse erschien sie am | |
Montag zu ihrer ersten Ausschusssitzung. Die langen blonden Haare trug sie | |
offen. Optisch kam also mächtig Farbe ins Bild, als sie neben den in graue | |
Anzüge gewandeten Herren Innenstaatssekretär und Innensenator Platz nahm. | |
Ob ihr das auch inhaltlich gelingt, bleibt abzuwarten. | |
Den Sicherheitsapparat der Bundesrepublik betreffend, sei die Volljuristin | |
Slowik eine erfahrene Expertin, pries Innensenator Andreas Geisel (SPD) am | |
Montag seine Neue. Die 52-Jährige skizzierte ihren Lebenslauf in kurzen | |
Sätzen so: in Zehlendorf geboren, am Bodensee aufgewachsen, in Freiburg | |
studiert, seit 1974 wieder in Berlin. Zunächst habe sie bei der | |
Senatsverwaltung für Inneres gearbeitet, seit 2002 beim | |
Bundesinnenministerium – in verschiedenen Bereichen: Besoldung, Personal, | |
islamistischer Terrorismus, Digitalisierung. | |
Personalentwicklung und -gewinnung seien Prioritäten, die sie als | |
Polizeipräsidentin setzen werde, kündigte Slowik an. Die Zuständigkeit für | |
den Bereich Personal „habe ich bereits wieder an mich gezogen“. Bislang lag | |
die Zuständigkeit bei der früheren Polizeivizepräsidentin Margarete | |
Koppers, inzwischen Generalstaatsanwältin. Slowiks weitere Vorhaben: Die | |
Berliner Polizei besser mit den anderen Bundesländern verzahnen, die | |
Digitalisierung in der Behörde auf einheitlichen Stand bringen. Nicht weil | |
Digitalisierung „nice to have“ sei, sondern „überlebenswichtig“. | |
Das meiste war schon bekannt. Aufschlussreich war Slowiks Schlussbemerkung. | |
Mit den neuen Anforderungen kämen auch weitere Belastungen auf die Polizei | |
zu. Es sei ihr wichtig, Problemlösungen „in engem Austausch mit den | |
Personalvertretern und Gewerkschaften auf den Weg zu bringen“. Solche Töne | |
hatte man bei der früheren Polizeispitze vermisst. | |
23 Apr 2018 | |
## AUTOREN | |
Plutonia Plarre | |
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